... seit dem letzten Eintrag:
Ich vermag keine kurze Zusammenfassung zu geben, denn die Ereignisse, eines aufregender als das andere, überschlugen sich.
Die Runenpriesterin, welche Aegir eine schier unlösbare Aufgabe erteilte, verschwand so schnell wie sie aufgetaucht war. Über ihren Verbleib ist uns nichts bekannt, so können wir nur hoffen sie ist nicht einer weiteren Schreckenstat zum Opfer gefallen. Mein Sohn Aedan war zu Anfang über alle Maßen enttäuscht, hatte er doch gehofft ein wenig von ihr lernen zu können. Doch die anfängliche Enttäuschung schlug rasch um in Begeisterung für die Dinge des Alltags. Nicht dass er sich mitterweile einen Beruf ausgesucht hätte, nein!, aber die Aussicht auf etwas mehr Trubel und Leben hat ihn direkt beflügelt.
Trubel kam in unser Leben mit der Ankunft eines Sklavenhändlers. Ein Mann, über seine Herkunft weiss ich nicht viel, nicht mal sein Alter ist mir bekannt, der mit jedem Tag betonte er sei nur auf der Durchreise und am Ende doch blieb. Unsere anfängliche Skepsis, die aus der Vergangenheit rührte, verschwand als der gute Mann sich als umgänglicher Zeitgenosse herausstellte. Ich denke er ist noch sehr jung, aber durchaus schon so gesetzt und gereift dass er seiner Aufgabe Herr wird.
Mit ihm wuchs auch die Anzahl der Sklaven in Port Asgan, manche gaben wir wieder ab, andere wiederum erwiesen sich als durchaus tüchtig und waren uns in den Zeiten des Aufbruchs eine große Hilfe.
Was uns genau in unserer alten und doch neuen Heimat erwarten wird wussten wir nicht. Aber es war nicht das erste Mal dass wir uns neuen Herausforderungen stellen mussten.
Dieses Mal stellten uns die veränderten Gegebenheiten der Natur vor eine Mammutaufgabe. Die Befestigung des Hafens war keine große Schwierigkeit. Das Wäldchen dahinter schon eher. So entschieden die Männer das Dorf in zwei Teile zu brechen, die Siedlung direkt am Wasser und eine weitere hinter dem angrenzenden Wäldchen. Es erschien ihnen weise, denn im Falle eines Angriffs könnten sich taktisch kluge Strategien ergeben.
Mittlerweile haben sich in Fensalir eine Vielzahl an Handwerksleute niedergelassen.
Unter ihnen der Schiffsbauer Cana, welcher in Port Asgan schon seinem Handwerk nachging.
Mit ihm nun auch Brom, ein alter Freund der Familie, welcher den Weg zurück in unsere Mitte fand.
Es ist wohl ein wirkliches Privileg zwei Schiffsbauer angesiedelt zu haben. Und ich bin mir sicher dass wenn sich die Eisriesen zurückgezogen haben, Aegir dazu einige Pläne haben wird.
Die Fertigstellung der Häuser übernahm Tharyn, ein Zimmermann, den ich bis jetzt als höchst angenehmen Zeitgenossen kennenlernen durfte. Er spricht zwar nicht viel, aber wenn er sich äussert dann zur richtigen Zeit und mit den richtigen Worten. Gaia, das Weib des Finn, wird mir an dieser Stelle sicher widersprechen, denn Tharyn und sie haben sich auf etwas weniger angenehme Art und Weise kennengelernt.
Der Sklavenhändler Rashin hat ein großes Haus bezogen von wo aus er versucht die Weltherrschaft an sich zu reissen. Oder wenigstens ein eigenes Imperium zu gründen. Irgendwie kam uns, Aegir und mir, das alles sehr bekannt vor. Es scheint wohl eine Eigenart des Standes zu sein davon auszugehen der Mittelpunkt Gors zu sein und darüber hinaus alles versklaven zu wollen was einen Rock trägt. Oder eben auch keinen, je nach dem.
Eine besonders große Freude war mir Orm wieder in unserer Mitte zu haben. Wohl wissend dass es der Freigeist nie lange an einem Ort aushält, aber glücklich ihn wenigstens für eine gewisse Zeit bei uns zu haben. Seit wir Fensalir damals verlassen haben hat sich vieles verändert. Wir haben uns verändert und stehen nun gelassener als jemals zuvor den Aufgaben, welche es zu bewältigen gilt, gegenüber. Orm kümmert sich um alles was anfällt. Die meiste Zeit jedoch treibt er sich am Hafen herum und wenn ihm dort die Zeit zu lange wird ist er irgendwo in der Nähe eine Fasses Met zu finden. Er hat es sich als persönliche Aufgabe gemacht diese zu bewachen und auch zur Qualitätssicherung beizutragen in dem er in regelmässigen Abständen Proben entnimmt. Sein Einsatz Fensalir gegenüber ist bisher unerreicht. Immerhin nimmt er sogar einen Sprung ins Eiswasser auf sich um den Schiffsrumpf von unten zu überprüfen. Dass er eigentlich mehr am Steg ausgerutscht ist und ins Wasser fiel, spielt dabei keine Rolle.
Die Heilerstube wurde von zwei tüchtigen Weibern übernommen. Novyn, eine junge Frau, die mit ihrer Mutter Xana, einer Schneiderin, in Fensalir angespült wurde. Sowie Sina, die wie Novyn ein gleichfalls schlimmes Schicksal zu bewältigen hat.
Sonntag, 25. Dezember 2016
Freitag, 25. November 2016
Carmen und Luna
Ein paar Monde später kehrte der Schmied aus Jorts Fähre, der sich aufgemacht hat eine Vielzahl an nordischen Dörfern zu besuchen, in unsere Mitte zurück.
Allem voran war es Finn eine Freude einen der "Alten" in seiner Nähe zu haben. Aber auch alle anderen freuten sich über die Rückkehr des Mannes, der mit seiner einfachen Art überzeugt.
In seiner Begleitung, wie schon seit längerer Zeit, die Sklavin Luna, deren Bekanntschaft ich lange vor unserer Zeit in Port Asgan gemacht habe. Die Erinnerung daran sollte ein ungutes Gefühl in mir auslösen, aber um ehrlich zu sein ist genau das Gegenteil der Fall.
Ungeachtet ihres Standes empfand ich so etwas wie ungewöhnliches Zutrauen zu ihr. Was vermutlich daran lag, dass Luna mich anderenorts und unter anderen Umständen bereits mit ihrer natürlichen Art und dem offenen Wesen überzeugte.
Ich wusste wieviel Arbeit auf uns alle zukommen wird. Allem voran natürlich auf Aegir, der seine Aufgabe zu bewältigen hat.
Doch dies alleine war nicht der Grund warum ich beschloss Myrkur, dem Schmied aus Jorts Fähre, ein Kaufangebot zu machen.
Ich sah in Luna jemanden dem ich vertrauen konnte, eine Sklavin die über alle Maßen loyal zu sein scheint. Und Loyalität ist dieser Tage ein ebenso rares Gut wie Ehre und Verstand.
Es war an Aegir mit dem Schmied die Verkaufsverhandlungen zu führen. Im Vorfeld hatte ich wirklich große Mühe meinen Gefährten davon zu überzeugen diesen für ihn ungewöhnlichen Weg zu gehen, da es in unserer Familie vermutlich noch nie vorgekommen ist dass für eine Sklavin bezahlt wurde. Doch ich wollte Luna um jeden Preis und es sollte mit rechten Dingen zugehen. So erfüllte mir Aegir diesen Wunsch, nachdem ich ihm tagelang damit in den Ohren lag.
Somit war die Familie nun in Besitz zweier Sklavinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zwar erfüllen beide ihre Pflicht stehts mit größter Sorgfalt und Hingabe, aber in ihrer Persönlichkeit, abgesehen vom Bestreben gute Dienerinnen zu sein, könnten sie nicht unterschiedlicher auf uns wirken.
Carmen lässt sich als sehr still beschreiben, spricht nur wenn es nötig ist und wirkt auf den ersten Blick ein wenig in sich gekehrt. Als erstes an ihr aufgefallen ist dass sie sich unglaublich schnell einlebte, anpackte wo Hilfe gebraucht wurde ohne auf Anweisungen zu warten.
Ihr Pflichtbewusstsein ist über allem erhaben und davon abgesehen ist sie in der Küche eine richtige Bereicherung. Man mag darüber staunen, aber ich habe mittlerweile meinen Kochlöffel an sie abgegeben, da sich die Sklavin als herausragende Köchin bewiesen hat.
Mit ihrem langen, pechschwarzen Haar und der gertenschlanken Figur, stellt sie nebst ihres Wesens das völlige Gegenteil von Luna dar, die in allem der Gegenpol zu ihr ist.
Mit ihren blonden Locken, die zum fröhlichen, aufgeschlossenen Wesen passen, und der vorwitzigen Art mit der sie immer gerade so noch im Bereich des Akzeptablen ist, wirkt sie überaus lebendig auf mich. Davon abgesehen hat sie den größten Hintern den ich je gesehen habe. Der, wie mir scheint eine enorme Anziehungskraft auf meinen ältesten Sohn ausübt.
Somit hat der Kauf der Sklavin gleich mehrere glücklich gemacht. Und die zusätzlichen Hände die mit anpacken waren mehr als willkommen.
Dieser Tage wechselten sich auch ein paar Festlichkeiten ab.
Zum einem war da die Gefährtenschaftsfeier in Axe, dessen Jarl seine Tochter Baine einem seiner treuesten Wegbegleiter zuführte. Wir reisten bereits ein paar Tage vor dem eigentlichen Fest an, da ich Ides, dem Weib des Jarls, meine Hilfe für die Vorbereitungen zugesagt hatte.
Baine, die junge Braut, kennenzulernen hat sich als großes Vergnügen herausgestellt. In ihr ruht, neben einigen von den Göttern gegebene Fähigkeiten, ein höchst wacher Geist. Trotz ihrer Jugend ist sie von ernsthafter Natur und ein im höchsten Maße anregender Gesprächspartner.
Es war mir eine Freude zu sehen welch wunderbares Weib sich Telpherion, ein alter Bekannter, gern gesehener Gast in unserer Mitte, da eingefangen hat. Man konnte ihn zu seiner Wahl nur beglückwünschen. Ebenso die Eltern, die eine so kluge und bescheidene Tochter großgezogen haben.
Die Feier an sich war wie es im Norden erwartet wird. Bunt, laut und es gab viel zu essen und zu trinken.
Etwa später reihten sich einige Festlichkeiten aneinander, eine weitere Gefährtenschaftsschliessung zu der Yanus entsandt wurde. Und die Feiern rund um das Stadtjubiläum Belnends, zu denen sich Aegir einfand um dem Hauptmann seine Aufwartung zu machen.
Allem voran war es Finn eine Freude einen der "Alten" in seiner Nähe zu haben. Aber auch alle anderen freuten sich über die Rückkehr des Mannes, der mit seiner einfachen Art überzeugt.
In seiner Begleitung, wie schon seit längerer Zeit, die Sklavin Luna, deren Bekanntschaft ich lange vor unserer Zeit in Port Asgan gemacht habe. Die Erinnerung daran sollte ein ungutes Gefühl in mir auslösen, aber um ehrlich zu sein ist genau das Gegenteil der Fall.
Ungeachtet ihres Standes empfand ich so etwas wie ungewöhnliches Zutrauen zu ihr. Was vermutlich daran lag, dass Luna mich anderenorts und unter anderen Umständen bereits mit ihrer natürlichen Art und dem offenen Wesen überzeugte.
Ich wusste wieviel Arbeit auf uns alle zukommen wird. Allem voran natürlich auf Aegir, der seine Aufgabe zu bewältigen hat.
Doch dies alleine war nicht der Grund warum ich beschloss Myrkur, dem Schmied aus Jorts Fähre, ein Kaufangebot zu machen.
Ich sah in Luna jemanden dem ich vertrauen konnte, eine Sklavin die über alle Maßen loyal zu sein scheint. Und Loyalität ist dieser Tage ein ebenso rares Gut wie Ehre und Verstand.
Es war an Aegir mit dem Schmied die Verkaufsverhandlungen zu führen. Im Vorfeld hatte ich wirklich große Mühe meinen Gefährten davon zu überzeugen diesen für ihn ungewöhnlichen Weg zu gehen, da es in unserer Familie vermutlich noch nie vorgekommen ist dass für eine Sklavin bezahlt wurde. Doch ich wollte Luna um jeden Preis und es sollte mit rechten Dingen zugehen. So erfüllte mir Aegir diesen Wunsch, nachdem ich ihm tagelang damit in den Ohren lag.
Somit war die Familie nun in Besitz zweier Sklavinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zwar erfüllen beide ihre Pflicht stehts mit größter Sorgfalt und Hingabe, aber in ihrer Persönlichkeit, abgesehen vom Bestreben gute Dienerinnen zu sein, könnten sie nicht unterschiedlicher auf uns wirken.
Carmen lässt sich als sehr still beschreiben, spricht nur wenn es nötig ist und wirkt auf den ersten Blick ein wenig in sich gekehrt. Als erstes an ihr aufgefallen ist dass sie sich unglaublich schnell einlebte, anpackte wo Hilfe gebraucht wurde ohne auf Anweisungen zu warten.
Ihr Pflichtbewusstsein ist über allem erhaben und davon abgesehen ist sie in der Küche eine richtige Bereicherung. Man mag darüber staunen, aber ich habe mittlerweile meinen Kochlöffel an sie abgegeben, da sich die Sklavin als herausragende Köchin bewiesen hat.
Mit ihrem langen, pechschwarzen Haar und der gertenschlanken Figur, stellt sie nebst ihres Wesens das völlige Gegenteil von Luna dar, die in allem der Gegenpol zu ihr ist.
Mit ihren blonden Locken, die zum fröhlichen, aufgeschlossenen Wesen passen, und der vorwitzigen Art mit der sie immer gerade so noch im Bereich des Akzeptablen ist, wirkt sie überaus lebendig auf mich. Davon abgesehen hat sie den größten Hintern den ich je gesehen habe. Der, wie mir scheint eine enorme Anziehungskraft auf meinen ältesten Sohn ausübt.
Somit hat der Kauf der Sklavin gleich mehrere glücklich gemacht. Und die zusätzlichen Hände die mit anpacken waren mehr als willkommen.
Dieser Tage wechselten sich auch ein paar Festlichkeiten ab.
Zum einem war da die Gefährtenschaftsfeier in Axe, dessen Jarl seine Tochter Baine einem seiner treuesten Wegbegleiter zuführte. Wir reisten bereits ein paar Tage vor dem eigentlichen Fest an, da ich Ides, dem Weib des Jarls, meine Hilfe für die Vorbereitungen zugesagt hatte.
Baine, die junge Braut, kennenzulernen hat sich als großes Vergnügen herausgestellt. In ihr ruht, neben einigen von den Göttern gegebene Fähigkeiten, ein höchst wacher Geist. Trotz ihrer Jugend ist sie von ernsthafter Natur und ein im höchsten Maße anregender Gesprächspartner.
Es war mir eine Freude zu sehen welch wunderbares Weib sich Telpherion, ein alter Bekannter, gern gesehener Gast in unserer Mitte, da eingefangen hat. Man konnte ihn zu seiner Wahl nur beglückwünschen. Ebenso die Eltern, die eine so kluge und bescheidene Tochter großgezogen haben.
Die Feier an sich war wie es im Norden erwartet wird. Bunt, laut und es gab viel zu essen und zu trinken.
Etwa später reihten sich einige Festlichkeiten aneinander, eine weitere Gefährtenschaftsschliessung zu der Yanus entsandt wurde. Und die Feiern rund um das Stadtjubiläum Belnends, zu denen sich Aegir einfand um dem Hauptmann seine Aufwartung zu machen.
Donnerstag, 24. November 2016
Die Fäden des Schicksals
In einem langen goreanischen Leben gibt es irgendwann kaum noch Dinge die einen wirklich überraschen können. Irgendwann hat man das Gefühl jeden Abgrund bereits einmal gesehen zu haben.
Eine der schlimmsten Eigenschaften die einem mitgegeben werden können, sind wohl Lug und Betrug, sowie Machtbesessenheit.
Und manche die unter uns weilen sind mit allem ausgestattet was ich als böse und schlecht bezeichne.
Die Runenpriesterin, langsam am genesen, hatte nichts Gutes zu berichten. Ihre Erzählung über einen ihrer Art, einem Priester, der neben seinen von den Götter verliehenen Fähigkeiten auch nach weltlicher Macht strebt, löste selbst in unseren Reihen Entsetzen aus. Davon abgesehen dass er ein Weib derart verunstaltet hat, scheint er neben übernatürlichen Fähigkeiten nun auch auf wundersame Art und Weise sein eigenes Leiden hinter sich gelassen zu haben.
Sein Name war uns bekannt, sowie seine Vorliebe für Sklavinnen und das permanente Streben das Göttliche zwischen den Schenkeln eines Weibes, gleich ob frei oder unfrei, zu suchen.
So sahen wir seine Motivation von jeher als höchst fragwürdig an.
Doch war er soweit aus unserem Dunstkreis, dass wir seiner Person, die er zu gunsten von Macht neu erschaffen hat, keine grössere Bedeutung beimessen.
Denn wenn man in einem langen, goreanischen Leben noch etwas lernt, dann dass jene die nach oben streben umso tiefer fallen.
Nachdem die Priesterin soweit genesen war um den Heilerturm zu verlassen, ich muss gestehen ich verdächtigte sie auch die Genesung hinauszuzögern da es den Anschein hatte als gefiele es ihr sehr in diesen Räumlichkeiten, danke sie uns auf besondere Art und Weise.
Zum einen kümmerte sie sich um Aedan, unseren erstgeborenen Sohn, nahm ihn ein wenig unter ihre Fittiche.
Es war auch sehr lange her dass Aegir und ich die Möglichkeit hatten Rat bei einem Priester zu suchen, so dass wir ihre Anwesenheit dazu nutzen die Runen zu befragen. Selbst Finn nutze die Gelegenheit zu einigen langen Gesprächen mit der Priesterin.
...
"Wenn Sterbliche die Pläne der Götter kreuzen wollen, müssen sie erkennen das sie nur deren Figuren sind.
Wahre Anführer werden geboren, von den Asen angeleitet und zu höherem bestimmt.
Viele Clans wollen herschen, die wenigsten, die meisten sind von den Asen nicht dazu bestimmt worden.
Ein Punkt den ich Dir ebenso antragen muss, Elder Finn.
Du hast lange das Feuer getragen und wirst noch lange das Feuer tragen.
Welche Rolle du spielen wirst, in dem was sich dort anbahnt, weiß ich nicht.
Noch haben die Asen nicht zu mir gesprochen.
Wohl aber habe ich gesehen dass deine Reise hier noch nicht enden wird.
Du wirst noch große Prüfungen zu bestehen haben, allem voran deine Familie durch einen harten, langen Winter zu bringen.
Länger und härter als die meisten von uns ihn erlebt haben.
Aber die Asen haben Port Asgan nicht als das Ende deiner Reise bestimmt.
Es ist ein Halt, kaum mehr. Also wäre es weise von dir dich auf Kommendes vorzubereiten,
was in Omen angekündigt wird.
Es gibt jene die bestimmt sind voranzugehen und jene die bestimmt sind zu folgen.
Du, Elder Finn, bist dazu bestimmt die ersten Schritte zu tun, bis denn die Asen Zeichen senden das Deine Reise wohl getan und ihr Ende gefunden haben soll.
...
Du wirst die Deinen über diesen Winter bringen. Es wird ein entbehrungsreicher, harter Winter werden, doch Du wirst ihn meistern und jene die Dir folgen in Balders goldenes Licht führen.
Doch ob Du es wert bist zu führen, musst Du noch beweisen, Aegir Finnsson. Indem Du aus dem Schatten trittst und Deinen Platz vor den Augen der Götter einforderst. Doch wisse das die Asen einen Anführer nach seinem Blut, seinem Willen und seiner Kraft bestimmen. Du wirst Deinen Anspruch auf das Erbe Deines Vaters durch Taten erringen müssen.
Dir obliegt es Deinem Clan eine Hall zu errichten, die ihm würdig ist. Durch Deiner Hände Arbeit und die Arbeit der Hände derer die Dir folgen, sollst Du einen trutzigen Felsen bezwingen, ihm Stein um Stein abbauen, die Steine Formen und jedwedes Hinderniss überwinden, welches Dir dabei in den Weg kommt.
Du wirst Dich beweisen müssen das Deine Männer Dir diesen Dienst erweisen. Ein jeder Stein muss aus jenem Felsen gebrochen werden und auf dessen Grund die Hall Deines Clans erbaut werden.
Um Deine Herrschaft zu festigen bedarf es des Beistands der Götter, so wird Dir bestimmt sein einen Runenhain zu finden, in welchem Du den Beistand der Götter erbitten kannst. Dir obliegt es diesen heiligen Ort mit Deinem Stahl und Deinem Blut zu schützen. Meistere diese Prüfungen und Deiner Blutlinie ist es bestimmt sich viele Götterläufe zu behaupten. Scheitere und Deine Nachkommen werden Gefolgsleute anderer großer Anführer werden, die ihre Prüfungen gemeistert haben."
...
Die rothaarige Priesterin gab mir mehr Fragen als Antworten mit auf den Weg.
Für mich selbst war dass was wir hatten das Ende der Reise. Denn das erste Mal seit sehr langer Zeit war die Familie wieder richtig zusammen.
Doch so ist es mit der Bestimmung und der Weissagung. Man mag die Zeichen erkennen, vielleicht deuten, aber wissen wird man davon erst genau wenn es eingetroffen ist.
Eine der schlimmsten Eigenschaften die einem mitgegeben werden können, sind wohl Lug und Betrug, sowie Machtbesessenheit.
Und manche die unter uns weilen sind mit allem ausgestattet was ich als böse und schlecht bezeichne.
Die Runenpriesterin, langsam am genesen, hatte nichts Gutes zu berichten. Ihre Erzählung über einen ihrer Art, einem Priester, der neben seinen von den Götter verliehenen Fähigkeiten auch nach weltlicher Macht strebt, löste selbst in unseren Reihen Entsetzen aus. Davon abgesehen dass er ein Weib derart verunstaltet hat, scheint er neben übernatürlichen Fähigkeiten nun auch auf wundersame Art und Weise sein eigenes Leiden hinter sich gelassen zu haben.
Sein Name war uns bekannt, sowie seine Vorliebe für Sklavinnen und das permanente Streben das Göttliche zwischen den Schenkeln eines Weibes, gleich ob frei oder unfrei, zu suchen.
So sahen wir seine Motivation von jeher als höchst fragwürdig an.
Doch war er soweit aus unserem Dunstkreis, dass wir seiner Person, die er zu gunsten von Macht neu erschaffen hat, keine grössere Bedeutung beimessen.
Denn wenn man in einem langen, goreanischen Leben noch etwas lernt, dann dass jene die nach oben streben umso tiefer fallen.
Nachdem die Priesterin soweit genesen war um den Heilerturm zu verlassen, ich muss gestehen ich verdächtigte sie auch die Genesung hinauszuzögern da es den Anschein hatte als gefiele es ihr sehr in diesen Räumlichkeiten, danke sie uns auf besondere Art und Weise.
Zum einen kümmerte sie sich um Aedan, unseren erstgeborenen Sohn, nahm ihn ein wenig unter ihre Fittiche.
Es war auch sehr lange her dass Aegir und ich die Möglichkeit hatten Rat bei einem Priester zu suchen, so dass wir ihre Anwesenheit dazu nutzen die Runen zu befragen. Selbst Finn nutze die Gelegenheit zu einigen langen Gesprächen mit der Priesterin.
...
"Wenn Sterbliche die Pläne der Götter kreuzen wollen, müssen sie erkennen das sie nur deren Figuren sind.
Wahre Anführer werden geboren, von den Asen angeleitet und zu höherem bestimmt.
Viele Clans wollen herschen, die wenigsten, die meisten sind von den Asen nicht dazu bestimmt worden.
Ein Punkt den ich Dir ebenso antragen muss, Elder Finn.
Du hast lange das Feuer getragen und wirst noch lange das Feuer tragen.
Welche Rolle du spielen wirst, in dem was sich dort anbahnt, weiß ich nicht.
Noch haben die Asen nicht zu mir gesprochen.
Wohl aber habe ich gesehen dass deine Reise hier noch nicht enden wird.
Du wirst noch große Prüfungen zu bestehen haben, allem voran deine Familie durch einen harten, langen Winter zu bringen.
Länger und härter als die meisten von uns ihn erlebt haben.
Aber die Asen haben Port Asgan nicht als das Ende deiner Reise bestimmt.
Es ist ein Halt, kaum mehr. Also wäre es weise von dir dich auf Kommendes vorzubereiten,
was in Omen angekündigt wird.
Es gibt jene die bestimmt sind voranzugehen und jene die bestimmt sind zu folgen.
Du, Elder Finn, bist dazu bestimmt die ersten Schritte zu tun, bis denn die Asen Zeichen senden das Deine Reise wohl getan und ihr Ende gefunden haben soll.
...
Du wirst die Deinen über diesen Winter bringen. Es wird ein entbehrungsreicher, harter Winter werden, doch Du wirst ihn meistern und jene die Dir folgen in Balders goldenes Licht führen.
Doch ob Du es wert bist zu führen, musst Du noch beweisen, Aegir Finnsson. Indem Du aus dem Schatten trittst und Deinen Platz vor den Augen der Götter einforderst. Doch wisse das die Asen einen Anführer nach seinem Blut, seinem Willen und seiner Kraft bestimmen. Du wirst Deinen Anspruch auf das Erbe Deines Vaters durch Taten erringen müssen.
Dir obliegt es Deinem Clan eine Hall zu errichten, die ihm würdig ist. Durch Deiner Hände Arbeit und die Arbeit der Hände derer die Dir folgen, sollst Du einen trutzigen Felsen bezwingen, ihm Stein um Stein abbauen, die Steine Formen und jedwedes Hinderniss überwinden, welches Dir dabei in den Weg kommt.
Du wirst Dich beweisen müssen das Deine Männer Dir diesen Dienst erweisen. Ein jeder Stein muss aus jenem Felsen gebrochen werden und auf dessen Grund die Hall Deines Clans erbaut werden.
Um Deine Herrschaft zu festigen bedarf es des Beistands der Götter, so wird Dir bestimmt sein einen Runenhain zu finden, in welchem Du den Beistand der Götter erbitten kannst. Dir obliegt es diesen heiligen Ort mit Deinem Stahl und Deinem Blut zu schützen. Meistere diese Prüfungen und Deiner Blutlinie ist es bestimmt sich viele Götterläufe zu behaupten. Scheitere und Deine Nachkommen werden Gefolgsleute anderer großer Anführer werden, die ihre Prüfungen gemeistert haben."
...
Die rothaarige Priesterin gab mir mehr Fragen als Antworten mit auf den Weg.
Für mich selbst war dass was wir hatten das Ende der Reise. Denn das erste Mal seit sehr langer Zeit war die Familie wieder richtig zusammen.
Doch so ist es mit der Bestimmung und der Weissagung. Man mag die Zeichen erkennen, vielleicht deuten, aber wissen wird man davon erst genau wenn es eingetroffen ist.
Die Runenpriesterin
Es war an einem sehr kalten Abend. Das Schneetreiben hat zwar vorübergehend aufgehört, aber ein Wind fegte übers Land, durch den Fjordeingang herein und brachte beißende Kälte mit sich.
Aegir war den ganzen Tag über damit beschäftigt das Dach unseres Hauses zu reparieren, dass dritte Mal innerhalb dieses Mondes.
Nachdem die ganze Familie lange bei Tisch gesessen hat, machte er sich auf um trotz der Kälte nochmal gen Hafen zu gehen, um Ausschau nach Schiffen zu halten die vielleicht Nachrichten aus umliegenden Dörfern mit sich bringen.
Es erstaunte mich wie lange fort blieb. Das Erstaunen wich der Sorge und so warf ich mir meinen dicken Umhang über und trug Aedan auf auf seine Geschwister zu achten.
Wie so oft in letzter Zeit lösten solche Aufgaben keine Begeisterungsstürme bei dem jungen Mann aus. Ich kann es ihm auch nicht verdenken, denn die Einsamkeit in der wir zuweilen leben ist für jemanden seines Alters nicht das Wahre. Längst zieht es ihn hinaus, um sich zu beweisen, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Der Weg Richtung Strand dauerte ums Doppelte länger als für gewöhnlich und gegen den Wind anzugehen war eine Herausforderung für sich. Ich konnte mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen was Aegir so lange aufhält, zumal es in den letzten Tagen rund um die Herberge sehr ruhig war.
Mein Erstaunen war entsprechend groß als ich zwischen den beiden Lagerhütten eine größere Ansammlung stehen sah. Es schien fast so als könne ihnen weder Wind noch Kälte etwas anhaben, es wurde heftig gestikuliert und diskutiert. Das Aufsehen der Männer hat wohl etwas im Halbdunkel liegendes erregt, sie vermuteten jemand habe ein Bündel Felle entwendet und es auf den Weg zum Schiff verloren, so dass es zurückblieb und ein einsames Dasein auf dem gefrorenen Strand fristete.
Es erstaunt mich manchmal wie wenig praktisch veranlagt so ein Mann sein kann, da ihnen bei all ihren Überlegungen nicht eingefallen ist die Felle einzusammeln und nach möglichen Spuren zu sehen. So schickte ich Carmen, die Sklavin meines Schwiegervaters Finn, los um die Felle zu holen, auf dass die Männer weitere Debatten im Warmen fortsetzen können.
Ein gellender Schrei ging durch die Nacht und erregte sofort unsere gesamte Aufmerksamkeit.
Carmen rief uns zu dass es sich um eine Leiche handelt, wenigstens ging sie davon aus der am Boden liegende Körper die letzte Reise angetreten hat.
Wir alle, die wir ihrem Ruf folgten, gingen im ersten Augenblick davon aus. Als die Männer den scheinbar leblosen Körper aus dem feuchten Umhang schälten kam der verunstaltete, regungslose Körper eines rothaarigen Weibes zum Vorschein. Carmen und ich erkennten die Rothaarige sofort, was man der Kleidung die sie trug zu verdanken hatte. Ihr Gesicht war völlig verunstaltet, als habe ein Berserker seine Wut an ihr ausgelassen. Es handelte sich um die Runenpriesterin, Sinead ihr Name, die ein paar Tage zu vor mit dem Elder Finn bei Tisch gesessen hat. Und obwohl ich sie nur kurz sah, erinnerte ich mich an ihre Kleidung und das auffallend schöne, rote Haar, dass in diesem Zustand, schmutzig und feucht in dicken Strähnen zusammenklebend, nichts von seiner Schönheit anmutete.
Ich brauchte mehr als einen Blick um festzustellen dass das arme Weib noch nicht tot war, sondern noch atmete, wenngleich ihre Atmung kaum wahrnehmbar war.
Sofort hebten die Männer die Priesterin hoch, ich eilte voraus in den Heilerturm um alles vorzubereiten. Es grenzte nahezu an ein Wunder dass sie noch lebte. Vielleicht hat das Weib es dem glimmenden Feuer zu verdanken, welches neben der Lagerhütte brannte, dort wo tagsüber ein paar Fische geräuchert wurden.
Nachdem die Männer mich mit der Priesterin alleine ließen, versuchte ich mir einen Überblick über ihre Verletzungen zu verschaffen. Es gab keine Stichwunden, keine Verletzungen die von einem Pfeil stammen könnten, dafür aber eine Vielzahl an Prellungen am Oberkörper, wie mir schien auch dass eine Rippe in Mitleidenschaft gezogen war. Ihr Gesicht schimmerte in allen Farben, die feinen Züge des Weibes, waren kaum noch erkennbar, so geschwollen war die Partie rund um Augen und Mund.
Abgesehen von möglichen inneren Verletzungen, befand ich was ich sah oberflächlich als nicht lebensbedrohlich. Wohl aber die starke Unterkühlung die bereits soweit fortgeschritten war, so dass ich wirklich Sorge hatte sie nicht mehr retten zu können.
Carmen, die man mir an die Seite gestellt hat um zu helfen, schickte ich fort um Felle und eine weitere Feuerschale zu holen. Alles Holz das gestapelt neben dem Kamin lag wurde ins Feuer geworfen bis der Raum von einer ungewöhnlichen Hitze erfüllt war. Wir wickelten das Weib in Felle, vorsichtig darauf bedacht ihre Gliedmaßen nicht zu bewegen, damit das kalte Blut nicht durch den Körper wandern kann.
Es wurde eine sehr lange Nacht für uns, in deren Verlauf wir immer wieder mal zu den Göttern sprachen um Beistand für die geschundene Priesterin zu erbitten.
Nach und nach taten die Felle, die Feuerschalen ihre Wirkung. Der Körper erwärmte langsam, so dass wir uns daran machten uns um die Verletzungen zu kümmern. Eine großzügige Menge an Heilerde, einer Mischung aus Kräutern und Schlamm, wurde auf dem Gesicht aufgetragen um die Schwellungen zurückgehen zu lassen. Der Körper der Priesterin regte sich langsam, sie wurde wach und versuchte zu sprechen, was ihr angesichts der Verletzungen im Gesicht nicht gelang.
Natürlich war ich darauf erpicht zu erfahren was geschehen ist. Doch werden da noch einge Tage vergehen ehe sie dazu bereit war sich mitzuteilen.
Für den Moment waren wir einfach nur froh dass sie lebte und über mehrere Tage hinweg kam ich fast nicht dazu den Heilerturm zu verlassen.
Aegir war den ganzen Tag über damit beschäftigt das Dach unseres Hauses zu reparieren, dass dritte Mal innerhalb dieses Mondes.
Nachdem die ganze Familie lange bei Tisch gesessen hat, machte er sich auf um trotz der Kälte nochmal gen Hafen zu gehen, um Ausschau nach Schiffen zu halten die vielleicht Nachrichten aus umliegenden Dörfern mit sich bringen.
Es erstaunte mich wie lange fort blieb. Das Erstaunen wich der Sorge und so warf ich mir meinen dicken Umhang über und trug Aedan auf auf seine Geschwister zu achten.
Wie so oft in letzter Zeit lösten solche Aufgaben keine Begeisterungsstürme bei dem jungen Mann aus. Ich kann es ihm auch nicht verdenken, denn die Einsamkeit in der wir zuweilen leben ist für jemanden seines Alters nicht das Wahre. Längst zieht es ihn hinaus, um sich zu beweisen, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Der Weg Richtung Strand dauerte ums Doppelte länger als für gewöhnlich und gegen den Wind anzugehen war eine Herausforderung für sich. Ich konnte mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen was Aegir so lange aufhält, zumal es in den letzten Tagen rund um die Herberge sehr ruhig war.
Mein Erstaunen war entsprechend groß als ich zwischen den beiden Lagerhütten eine größere Ansammlung stehen sah. Es schien fast so als könne ihnen weder Wind noch Kälte etwas anhaben, es wurde heftig gestikuliert und diskutiert. Das Aufsehen der Männer hat wohl etwas im Halbdunkel liegendes erregt, sie vermuteten jemand habe ein Bündel Felle entwendet und es auf den Weg zum Schiff verloren, so dass es zurückblieb und ein einsames Dasein auf dem gefrorenen Strand fristete.
Es erstaunt mich manchmal wie wenig praktisch veranlagt so ein Mann sein kann, da ihnen bei all ihren Überlegungen nicht eingefallen ist die Felle einzusammeln und nach möglichen Spuren zu sehen. So schickte ich Carmen, die Sklavin meines Schwiegervaters Finn, los um die Felle zu holen, auf dass die Männer weitere Debatten im Warmen fortsetzen können.
Ein gellender Schrei ging durch die Nacht und erregte sofort unsere gesamte Aufmerksamkeit.
Carmen rief uns zu dass es sich um eine Leiche handelt, wenigstens ging sie davon aus der am Boden liegende Körper die letzte Reise angetreten hat.
Wir alle, die wir ihrem Ruf folgten, gingen im ersten Augenblick davon aus. Als die Männer den scheinbar leblosen Körper aus dem feuchten Umhang schälten kam der verunstaltete, regungslose Körper eines rothaarigen Weibes zum Vorschein. Carmen und ich erkennten die Rothaarige sofort, was man der Kleidung die sie trug zu verdanken hatte. Ihr Gesicht war völlig verunstaltet, als habe ein Berserker seine Wut an ihr ausgelassen. Es handelte sich um die Runenpriesterin, Sinead ihr Name, die ein paar Tage zu vor mit dem Elder Finn bei Tisch gesessen hat. Und obwohl ich sie nur kurz sah, erinnerte ich mich an ihre Kleidung und das auffallend schöne, rote Haar, dass in diesem Zustand, schmutzig und feucht in dicken Strähnen zusammenklebend, nichts von seiner Schönheit anmutete.
Ich brauchte mehr als einen Blick um festzustellen dass das arme Weib noch nicht tot war, sondern noch atmete, wenngleich ihre Atmung kaum wahrnehmbar war.
Sofort hebten die Männer die Priesterin hoch, ich eilte voraus in den Heilerturm um alles vorzubereiten. Es grenzte nahezu an ein Wunder dass sie noch lebte. Vielleicht hat das Weib es dem glimmenden Feuer zu verdanken, welches neben der Lagerhütte brannte, dort wo tagsüber ein paar Fische geräuchert wurden.
Nachdem die Männer mich mit der Priesterin alleine ließen, versuchte ich mir einen Überblick über ihre Verletzungen zu verschaffen. Es gab keine Stichwunden, keine Verletzungen die von einem Pfeil stammen könnten, dafür aber eine Vielzahl an Prellungen am Oberkörper, wie mir schien auch dass eine Rippe in Mitleidenschaft gezogen war. Ihr Gesicht schimmerte in allen Farben, die feinen Züge des Weibes, waren kaum noch erkennbar, so geschwollen war die Partie rund um Augen und Mund.
Abgesehen von möglichen inneren Verletzungen, befand ich was ich sah oberflächlich als nicht lebensbedrohlich. Wohl aber die starke Unterkühlung die bereits soweit fortgeschritten war, so dass ich wirklich Sorge hatte sie nicht mehr retten zu können.
Carmen, die man mir an die Seite gestellt hat um zu helfen, schickte ich fort um Felle und eine weitere Feuerschale zu holen. Alles Holz das gestapelt neben dem Kamin lag wurde ins Feuer geworfen bis der Raum von einer ungewöhnlichen Hitze erfüllt war. Wir wickelten das Weib in Felle, vorsichtig darauf bedacht ihre Gliedmaßen nicht zu bewegen, damit das kalte Blut nicht durch den Körper wandern kann.
Es wurde eine sehr lange Nacht für uns, in deren Verlauf wir immer wieder mal zu den Göttern sprachen um Beistand für die geschundene Priesterin zu erbitten.
Nach und nach taten die Felle, die Feuerschalen ihre Wirkung. Der Körper erwärmte langsam, so dass wir uns daran machten uns um die Verletzungen zu kümmern. Eine großzügige Menge an Heilerde, einer Mischung aus Kräutern und Schlamm, wurde auf dem Gesicht aufgetragen um die Schwellungen zurückgehen zu lassen. Der Körper der Priesterin regte sich langsam, sie wurde wach und versuchte zu sprechen, was ihr angesichts der Verletzungen im Gesicht nicht gelang.
Natürlich war ich darauf erpicht zu erfahren was geschehen ist. Doch werden da noch einge Tage vergehen ehe sie dazu bereit war sich mitzuteilen.
Für den Moment waren wir einfach nur froh dass sie lebte und über mehrere Tage hinweg kam ich fast nicht dazu den Heilerturm zu verlassen.
Stolz und Vorurteil
Ein Gastbeitrag von Aegir, der die erste Zeit nach der Schliessung unserer Gefährtenschaft aus seiner Sicht beschreiben wird:
Dienstag, 22. November 2016
Zurück in der Gefährtenschaft
Die Ereignisse, die meine Zurückgezogenheit und vor allem Sicherheit im Camp der Waldweiber störten, überschlugen sich. Mir selbst war immer bewusst, dass ich mich ihnen weder anschliessen werde noch über die Maßen lange dort zu verweilen gedenke.
Nennen wir es eine kurze Auszeit, eine Zeit des Bedenkens und die Möglichkeit über gewisse Dinge ein wenig Gras wachsen zu lasssen. Gut, eine ganze Menge Gras.
Nach meiner "Befreiung", nachdem wir, Aegir, Bo und ich, das Camp verlassen haben, ging es auf direkten Weg nach Belnend. Die beiden Männer hatten es wirklich sehr eilig. Wir schlugen uns durch bis zum Hafen, es wurde Segel gesetzt und Siba und seine Waldweiber rückte in die Ferne.
Es empfand höchstes Bedauern und eine unglaubliche Zerrissenheit. Den Jägerinnen hatte ich viel zu verdanken, die Art und Weise wie sie mich in ihrer Mitte aufgenommen haben, war beispiellos. Ich hatte das Gefühl ihnen so etwas wie Loyalität zu schulden. Anderseits empfand ich auch Bedauern Aegir und Bo gegenüber, da ich mir meiner Verfehlungen in ihren Augen durchaus bewusst war und auch niemals wollte dass jemand Schaden nimmt.
Der Schaden an sich hielt sich zwar in Grenzen, es wurde niemand verletzt, abgesehen vom Stolz des Hauptmanns als man ihn seiner Kleidung und Waffen entledigte.
Die ganze Zeit über, als wir noch in Siba waren, tobte in ihr ein Kampf. Ich wollte ein gutes Weib sein, jemand auf den man stolz sein kann. Aber eben auch ein gutes, freies Weib dass in den nächsten siebenhunderfünfzig Umläufen keine Gefährtenschaft mehr einzugehen gedachte.
Während der Reise zurück nach Belend hatte ich ausreichend Zeit über alles in Ruhe nachzudenken. Die beiden Männer sprachen kaum mit mir, überließen mich meiner Gedanken.
Unsere Ankunft am Belnender Hafen war unspektakulär. Ich glaube weder der Hauptmann noch Aegir wurden erkannt, denn unser aller Erscheinungsbild ließ wirklich zu wünschen übrig. Wir sahen aus wie mehrfach von einem Boskkarren überrollt, schmutzig mit teilweise zerrissenen Kleidungsstücken.
Es gab kein Gepäck zu verladen, so dass wir nach dem Vertauen sofort den Weg in die Stadt antreten konnten. Mir selbst war nicht ganz klar warum Aegir mich hierher brachte, allem voran auch deshalb weil er mich ja auch zuhause versklaven hätte können. So meine Gedanken dazu. Die Worte der Jägerinnen, ihre Geschichten über den Mann von dem ich dachte ihn gut zu kennen, hallten immer noch nach.
Nach dem Passieren des großen Stadttors verwandelte sich unsere Ankunft von der Rückkehr einer angeschlagenen Reisegruppe zu einem wahrhaft imposanten Empfang als wären wir eine diplomatische Deligation. Der Marktplatz war überfüllt, die Leut' reihten sich Leib an Leib als gäbe es etwas zu bestaunen. Und - zu meiner völligen Überraschung - war die Hälfte davon aus dem Norden. Da Yanus aus allen Ecken des Nordens uns freundlich Gesinnte zusammengerufen hat, um im Falle eines unglücklichen Aussags der Unternehmung seines Neffen, sofort Hilfe losschicken zu können. Der Norden hatte also Belnend abermals belagert, in diesem Fall nur die Herberge um sich dort dem vielseitigen Angebot an Alkohol hingegeben.
Die Verwunderung über das alles wechselte rasch um in Verlegenheit. Sicher, ich war auch peinlich berührt angesichts unseres äusserlichen Zustands für den ich nicht ganz unverantwortlich war. Aber als der Hauptmann sich bei der Menge Gehör verschaffte, stellt er mir eine Frage, ob ich denn jetzt nun endlich gewillt sei aus freien Stücken mich der starken, führenden Hand eines Mannes übergeben zu lassen. Alles an dieser Frage war verkehrt. Denn ich wollte das ganz gewiss nicht. Aber es war ja auch nicht irgendein Mann dem ich übergeben werden sollte, sondern Aegir, der als einstiger Gefährte und Vater meiner Kinder, einen besonderen Stellenwert hat.
Und es blieb auch immer noch die Möglichkeit - nein, ich hatte es nicht vergessen! - dass Aegir an seinem Vorhaben festhält und mich in den Kragen steckt.
So gab ein einfaches Nicken ohne Begleitung eines Wortes, dem Hauptmann mein Einverständnis, welches er im Grunde nicht mal gebraucht hätte.
Von da an ging alles so rasch vonstatten, dass ich wirklich Mühe hatte richtig folgen zu können.
In der Vergangenheit habe ich unzählige Gefährtenschaftsfeiern ausgerichtet, so dass ich über die ganzen Vorbereitungen nur zu gut Bescheid weiss.
Aegirs und meine erneute Gefährtenschaftsschliessung war improvisiert, ein reinstes Chaos.
Der Hauptmann eilte ins Rathaus um sich um ein entsprechendes Dokument zu kümmern, hastete zurück auf den Marktplatz um dann festzustellen dass es ihm am wesentlichen fehlte, einer Gelegenheit Feder, Tintenfaß und Pergament zu platzieren. Kurzerhand wurde eine Sklavin zum Tisch umfunktioniert, so dass ich die ganze Ansprache des Hauptmanns über auf eine vorneüber gebeugte Dienerin schauen musste, die uns ihren vollmondförmigen Hintern entgegenstreckte und ihren Rücken als Schreib- und Ablagefläche darbot.
Die Ansprache des Hauptmann jedoch war ausführlich. Wir standen also mitten auf dem Marktplatz und über Aegir ergoß sich eine Lobeshymne während ich eine Spitze nach der anderen einstecken musste. Umzingelt von all den Leuten die sich hier eingefunden haben, erging eine Strafpredigt, die ihresgleichen sucht, über mich, so dass ich zunehmend mehr den Blick senkte und angestrengt die vor meinen Füssen eingearbeiteten Pflastersteine begutachtete.
Nachdem er Aegir fragte ob dieser bereit sei die Gefährtenschaft einzugehen, wandte er sich an mich, nach ein erneutes, zaghaftes Nicken nicht hin und wollte eine klare Antwort von mir hören.
Ich saß auf, mein Blick fiel auf Aegir der neben mir stand und im Grunde all das verkörpert was ich immer wollte. Es war mir immer bewusst wieviel Glück ich eigentlich hatte, denn es ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit dass sich Gefährtenschaft und Liebe die Hände reichen.
Ich gab ihm meine Antwort, wenngleich nicht ganz den vorgefertigten Satz den ich eigentlich zu wiederholen hatte. Aber der Hauptmann ließ es gelten, vielleicht auch deshalb weil er das Kind endlich in trockene Windeln packen und kein Risiko mehr eingehen wollte. Die Erleichterung über den Ausgang war ihm dann auch anzusehen. Mit Freude im Gesicht stellte er das entsprechende Dokument, welches Aegir und mich nun für die Dauer eines Umlaufs aneinanderbinden wird, aus und beglaubigte die erfolgreiche Schliessung mit einem Tusch, den er mit der flachen Hand auf den Hintern der vorübergebeugten Sklavin, schlug.
Und damit war es geschehen. Ringsum wurde gefeiert, gesoffen und geschmaust was das Zeug hält. Oder vielmehr was die Herberge hergab. Aegir und ich wurden von Leuten umringt, manche beglückwünschten uns, andere befragten uns ob der unglaublichen Geschichte die uns hierher, an diesen Platz führte.
Es bliebt nicht eine ruhige Ehn in der Aegir und ich miteinander sprechen konnten.
Denn, dessen war ich mir sicher, es gab einiges zu bereden und zu klären.
Doch die Möglichkeit dazu blieb uns verwehrt. Nicht nur an diesem Tag, sondern noch einige Zeit danach, selbst als wir schon lange wieder zurück im Norden und zuhause waren.
Anmerkung: Es liegen fünf Wochen RP hinter uns und ein jeder Tag davon war das reinste Vergnügen. Wir danken allen die sich an der Geschichte beteiligt haben. Das Ende davon hätte nicht bunter und lustiger sein können. Die Zeremonie wird uns ewig in Erinnerung bleiben, als eine Einzigartigkeit wie man sie auf Gor vermutlich noch nicht gesehen hat.
Sich selbst manchmal nicht zu ernst zu nehmen, anderen auch mal ihren glanzvollen Auftritt zu lassen und einfach mal ohne Plan ins Blaue zu spielen, hat diese Geschichte zu etwas besonderen gemacht.
Nennen wir es eine kurze Auszeit, eine Zeit des Bedenkens und die Möglichkeit über gewisse Dinge ein wenig Gras wachsen zu lasssen. Gut, eine ganze Menge Gras.
Nach meiner "Befreiung", nachdem wir, Aegir, Bo und ich, das Camp verlassen haben, ging es auf direkten Weg nach Belnend. Die beiden Männer hatten es wirklich sehr eilig. Wir schlugen uns durch bis zum Hafen, es wurde Segel gesetzt und Siba und seine Waldweiber rückte in die Ferne.
Es empfand höchstes Bedauern und eine unglaubliche Zerrissenheit. Den Jägerinnen hatte ich viel zu verdanken, die Art und Weise wie sie mich in ihrer Mitte aufgenommen haben, war beispiellos. Ich hatte das Gefühl ihnen so etwas wie Loyalität zu schulden. Anderseits empfand ich auch Bedauern Aegir und Bo gegenüber, da ich mir meiner Verfehlungen in ihren Augen durchaus bewusst war und auch niemals wollte dass jemand Schaden nimmt.
Der Schaden an sich hielt sich zwar in Grenzen, es wurde niemand verletzt, abgesehen vom Stolz des Hauptmanns als man ihn seiner Kleidung und Waffen entledigte.
Die ganze Zeit über, als wir noch in Siba waren, tobte in ihr ein Kampf. Ich wollte ein gutes Weib sein, jemand auf den man stolz sein kann. Aber eben auch ein gutes, freies Weib dass in den nächsten siebenhunderfünfzig Umläufen keine Gefährtenschaft mehr einzugehen gedachte.
Während der Reise zurück nach Belend hatte ich ausreichend Zeit über alles in Ruhe nachzudenken. Die beiden Männer sprachen kaum mit mir, überließen mich meiner Gedanken.
Unsere Ankunft am Belnender Hafen war unspektakulär. Ich glaube weder der Hauptmann noch Aegir wurden erkannt, denn unser aller Erscheinungsbild ließ wirklich zu wünschen übrig. Wir sahen aus wie mehrfach von einem Boskkarren überrollt, schmutzig mit teilweise zerrissenen Kleidungsstücken.
Es gab kein Gepäck zu verladen, so dass wir nach dem Vertauen sofort den Weg in die Stadt antreten konnten. Mir selbst war nicht ganz klar warum Aegir mich hierher brachte, allem voran auch deshalb weil er mich ja auch zuhause versklaven hätte können. So meine Gedanken dazu. Die Worte der Jägerinnen, ihre Geschichten über den Mann von dem ich dachte ihn gut zu kennen, hallten immer noch nach.
Nach dem Passieren des großen Stadttors verwandelte sich unsere Ankunft von der Rückkehr einer angeschlagenen Reisegruppe zu einem wahrhaft imposanten Empfang als wären wir eine diplomatische Deligation. Der Marktplatz war überfüllt, die Leut' reihten sich Leib an Leib als gäbe es etwas zu bestaunen. Und - zu meiner völligen Überraschung - war die Hälfte davon aus dem Norden. Da Yanus aus allen Ecken des Nordens uns freundlich Gesinnte zusammengerufen hat, um im Falle eines unglücklichen Aussags der Unternehmung seines Neffen, sofort Hilfe losschicken zu können. Der Norden hatte also Belnend abermals belagert, in diesem Fall nur die Herberge um sich dort dem vielseitigen Angebot an Alkohol hingegeben.
Die Verwunderung über das alles wechselte rasch um in Verlegenheit. Sicher, ich war auch peinlich berührt angesichts unseres äusserlichen Zustands für den ich nicht ganz unverantwortlich war. Aber als der Hauptmann sich bei der Menge Gehör verschaffte, stellt er mir eine Frage, ob ich denn jetzt nun endlich gewillt sei aus freien Stücken mich der starken, führenden Hand eines Mannes übergeben zu lassen. Alles an dieser Frage war verkehrt. Denn ich wollte das ganz gewiss nicht. Aber es war ja auch nicht irgendein Mann dem ich übergeben werden sollte, sondern Aegir, der als einstiger Gefährte und Vater meiner Kinder, einen besonderen Stellenwert hat.
Und es blieb auch immer noch die Möglichkeit - nein, ich hatte es nicht vergessen! - dass Aegir an seinem Vorhaben festhält und mich in den Kragen steckt.
So gab ein einfaches Nicken ohne Begleitung eines Wortes, dem Hauptmann mein Einverständnis, welches er im Grunde nicht mal gebraucht hätte.
Von da an ging alles so rasch vonstatten, dass ich wirklich Mühe hatte richtig folgen zu können.
In der Vergangenheit habe ich unzählige Gefährtenschaftsfeiern ausgerichtet, so dass ich über die ganzen Vorbereitungen nur zu gut Bescheid weiss.
Aegirs und meine erneute Gefährtenschaftsschliessung war improvisiert, ein reinstes Chaos.
Der Hauptmann eilte ins Rathaus um sich um ein entsprechendes Dokument zu kümmern, hastete zurück auf den Marktplatz um dann festzustellen dass es ihm am wesentlichen fehlte, einer Gelegenheit Feder, Tintenfaß und Pergament zu platzieren. Kurzerhand wurde eine Sklavin zum Tisch umfunktioniert, so dass ich die ganze Ansprache des Hauptmanns über auf eine vorneüber gebeugte Dienerin schauen musste, die uns ihren vollmondförmigen Hintern entgegenstreckte und ihren Rücken als Schreib- und Ablagefläche darbot.
Die Ansprache des Hauptmann jedoch war ausführlich. Wir standen also mitten auf dem Marktplatz und über Aegir ergoß sich eine Lobeshymne während ich eine Spitze nach der anderen einstecken musste. Umzingelt von all den Leuten die sich hier eingefunden haben, erging eine Strafpredigt, die ihresgleichen sucht, über mich, so dass ich zunehmend mehr den Blick senkte und angestrengt die vor meinen Füssen eingearbeiteten Pflastersteine begutachtete.
Nachdem er Aegir fragte ob dieser bereit sei die Gefährtenschaft einzugehen, wandte er sich an mich, nach ein erneutes, zaghaftes Nicken nicht hin und wollte eine klare Antwort von mir hören.
Ich saß auf, mein Blick fiel auf Aegir der neben mir stand und im Grunde all das verkörpert was ich immer wollte. Es war mir immer bewusst wieviel Glück ich eigentlich hatte, denn es ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit dass sich Gefährtenschaft und Liebe die Hände reichen.
Ich gab ihm meine Antwort, wenngleich nicht ganz den vorgefertigten Satz den ich eigentlich zu wiederholen hatte. Aber der Hauptmann ließ es gelten, vielleicht auch deshalb weil er das Kind endlich in trockene Windeln packen und kein Risiko mehr eingehen wollte. Die Erleichterung über den Ausgang war ihm dann auch anzusehen. Mit Freude im Gesicht stellte er das entsprechende Dokument, welches Aegir und mich nun für die Dauer eines Umlaufs aneinanderbinden wird, aus und beglaubigte die erfolgreiche Schliessung mit einem Tusch, den er mit der flachen Hand auf den Hintern der vorübergebeugten Sklavin, schlug.
Und damit war es geschehen. Ringsum wurde gefeiert, gesoffen und geschmaust was das Zeug hält. Oder vielmehr was die Herberge hergab. Aegir und ich wurden von Leuten umringt, manche beglückwünschten uns, andere befragten uns ob der unglaublichen Geschichte die uns hierher, an diesen Platz führte.
Es bliebt nicht eine ruhige Ehn in der Aegir und ich miteinander sprechen konnten.
Denn, dessen war ich mir sicher, es gab einiges zu bereden und zu klären.
Doch die Möglichkeit dazu blieb uns verwehrt. Nicht nur an diesem Tag, sondern noch einige Zeit danach, selbst als wir schon lange wieder zurück im Norden und zuhause waren.
Anmerkung: Es liegen fünf Wochen RP hinter uns und ein jeder Tag davon war das reinste Vergnügen. Wir danken allen die sich an der Geschichte beteiligt haben. Das Ende davon hätte nicht bunter und lustiger sein können. Die Zeremonie wird uns ewig in Erinnerung bleiben, als eine Einzigartigkeit wie man sie auf Gor vermutlich noch nicht gesehen hat.
Sich selbst manchmal nicht zu ernst zu nehmen, anderen auch mal ihren glanzvollen Auftritt zu lassen und einfach mal ohne Plan ins Blaue zu spielen, hat diese Geschichte zu etwas besonderen gemacht.
Samstag, 19. November 2016
Die "Befreiung"
Ein Gastbeitrag von Bo, dem Hauptmann Belnends, der dieses Kapitel aus seiner Sicht erzählt:
Die Situation war kompliziert wie sie nicht hätte komplizierter sein können. Nachdem die Friedensgespräche so gute Fortschritte gemacht hatten und die Beziehungen gerade zu Fensalir wie eine zarte Pflanze wieder aufzublühen begannen, war die dem Dorfjarl Aegir nahestehende Frau ausgerechnet in Belnend entführt worden. Was nun tun? Die Armee nun für den Feind von gestern einsetzen? Das würde nicht leicht zu vermitteln werden. Aktuell waren die meisten Krieger Belnends eh in einer groß angelegten Übungsmission unterwegs. Es musste eine kleine Lösung her. So wie früher. Verwegen rein, alles umhauen und mit Beute raus. War das doch schon lange nicht mehr die übliche Praxis, aber mir einem Räuber an der Seite wie Aegir könnte es doch glücken. Irgwendwie hatte die Idee was.
Aegir hatte den Priesterkönigen sei Dank Informationen mitgebracht wo die arme Frau festgehalten sein könnte. Ein kleines Bergcamp in Siba sollte es sein. Die Gegend war mir durch einige Einsätze halbwegs bekannt. Dieser Umstand half uns trozdem kaum. Es waren wie immer die Details die störten. Hier und da neue Sichtbehinderungen, eine scheinbare neue Sumpflandschaft, die wir großräuming umgingen. Wie Halbwüchsige stolperten wir an das Camp heran. Immerhin haben wir das Camp gefunden. Gesichert war es durch ein normales Holztor und offensichtlich war das Lager nur schwach besetzt.
Von hier an waren Aegir und ich im Element und hellwach. Wir verständigten uns nur durch knappe Zeichensprache. Kurze Andeutungen reichten und wir verstanden uns wie ein eingespieltes Team. Die Wache des Lagers war schnell ausgeschaltet und genausoschnell in Seilen verschnürt. Mit einem Dietrich zur Hand war das Tor schnell geöffnet und wir schlichen uns in dem Lager zügig voran. Uns selbst immer in Sichtkontakt haltend war es ein Paradebeispiel an erfolgreicher Taktik. Vermutlich würden wir Saria mit geschundenem Körper an einem Holzkreuz vorfinden. So schwebte es mir vor.
Lichtschein und prasselndes Feuer drang aus einer Höhle, die unsere Aufmerksamkeit erweckte. Bedächtig schlichen wir uns heran. Die Augen brauchten eine gewisse Zeit bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Da war sie zu sehen. Nicht gefesselt, sondern gemütlich sitzend. Nicht leidend, sondern einen Kater kuschelnd. Essen und Trinken in erreichbarer Nähe. Wir guckten uns in Verblüffung an und relativer Fassungslosigkeit an. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Ich zeigte einen rotierenden Zeigefinger an die Schläfe haltend was Aegir immerhin mit einem Schulterzucken für möglich hielt. Wir machten einen Schritt seitlich hinter den Eingang und sprachen unser Vorgehen ab.
Mein Vorschlag ihr mein Hemd über den Kopf zu schlingen, sie in der Überraschung zu fixieren und dann zu zweit aus dem Camp zu tragen, fand schnell Aegirs Zustimmung. Wer wusste schon was gerade in ihrem Kopf vorging, war sie unter Drogeneinfluss, war sie wohl soweit sich nun den Wilden mit freiem Willen anzuschließen? Wer wusste das schon, so konnte es nur eine Maßnahme auf Nummer sicher geben. Wieder wendeten wir uns Saria zu während ich mir schon mein Hemd über den Kopf zog und es mit den Fingern sortierte um es ihr als Überraschungsmaßnahme über den Kopf zu stülpen. Aegir verfolgte das Geschehen sehr genau. Zu genau wie sich kurze Zeit später noch herausstellen sollte.
Nahe genug an Saria rangekommen stülpte ich mein Hemd über ihren Kopf und hielt sie von hinten fest. Aegir sprang aus seinem Versteck hervor und wollte sich mit bereit gehaltenen Seilen um Saria's Ruhigstellung kümmern, als dann für uns völlig unvorbereitet von hinten eine Wilde angriff. An der Stelle war jede an den Tag gelegte Professionalität wieder erledig. Ohne eine Absicherung nach hinten haben wir uns nieder machen lassen. Die blonde Wilde, die man als Arella später bezeichnete schlug sofort auf Aegir ein. Immer wieder. Mir blieb nichts übrig als Saria loszulassen und mich um die Angreiferin zu kümmern. Der Kampf zog sich draußen dann noch eine kleine Weile hin, schließlich hatte ich etwas mehr Zeit mich auf den Angriff vorzubereiten. Aber die Jägerin konnte ihre Ortskenntnis deutlich besser nutzen und schließlich verlor ich die Besinnung.
Ich sah noch die Jägerin triumphierend auf mich zukommen, als mich dann eine gnädige Ohnmacht ersteinmal vor weiterer Demütigung bewahrte. Natürlich konnte ich das nicht gänzlich verschlafen. Irgendwann wachte ich in der Höhle streng gefesselt auf dem Boden liegend auf und war dann umringt von einer ganzen Reihe von Wilden. Jetzt brach langsam eine Welt zusammen. Die Stimmen der Anwesenden kamen mir bekannt vor. Und als ich ihre Gesichter sah hatte sich wohl jegliche Farbe von meinem Körper verzogen. Bleich wie eine Wand nahm ich nach und nach wahr, dass diese wilden Weiber in der Höhle die drei Frauen aus der Stadt waren. Die Frauen aus Ar, die sich glaubhaft als Töchter und Gefährtinnen von einflussreichen Leuten aus dem glorreichen Ar präsentiert hatten. Eine Welt brach gerade zusammen.
Meine Zurückhaltung war nicht nur darauf zurückzuführen, dass ich offensichtlich ein besiegter Feind war, sondern auch die Tatsache in so unglaublicher Art hinters Licht geführt worden zu sein ohne einen Schimmer oder Verdacht entwickelt zu haben. Wenigstens schien Saria nicht gänzlich auf Seite der Wilden zu sein. Immerhin sorgte sie sich offenbar um Aegir. Das war ein Lichtschimmer. Sie war nicht "umgedreht". Zu mir hielt sich die Sorge deutlich in Grenzen. Naja, irgendwo auch nachvollziehbar, nachdem ich sie kurz zuvor noch wie ein wildes Tier angefallen hatte.
Die Jägerinnen wollten uns beide offensichtlich nun wirklich an den Kragen. Die Blonde Jägerin gab sich entschlossen mich behalten zu wollen, während Saria aber begann sich auch mit Worten um Aegir zu bemühen. Ich realisierte nach und nach den Betrug der sogenannten Lady's denen Aegir und ich aufgesessen waren. Und als diese Shania dann dann auch noch damit prahlte dass wir an der Anlegestelle Belnends einen Koffer aus einem Schiffsrumpf für sie geklaut und diesen in die Stadt getragen hatten, musste ich die Augen schließen. Eine jetzt aufkommende Bewusstlosigkeit wäre eine große Gnade der Priesterkönige gewesen. Aber die kam natürlich nicht.
Es folgte eine kompromitierende Behandlung, in deren Verlauf ich meine Kleidung verlor. Immer wieder guckte ich wütend zu Saria hinüber zu deren Rettung wir hier her gekommen waren. Sie war Aegirs Auserwählte. Sie sollte seine Gefährtin werden. Es war ausgemacht, dass sie gleich nach der Befreiung in der Stadt zu freien Gefährten in einer kleinen Zeremonie erklärt werden sollten. Und was mussten wir vorfinden? Sie hat quasi in Milch und Honig gebadet und wir wurden hier am Boden durch den Dreck gezogen und das blanke Hinterteil malträtiert. Jedemfalls meins. Warum Aegir da verschont wurde, ist mir bis jetzt schleierhaft.
Irgendwann konnte ich dann auch einige milderne Umstände schildern und Aegir tat das seine mögliche. Was Saria den Jägerinnen zuflüsterte weiß ich nicht, aber wir durften dann alle gehen. Dankenswerterweise schnappte sich Aegir noch Reste meiner Kleidung und vor dem Tor des ungeliebten Camps zog ich mir dann was über und es ging aufs nächste Boot nach Hause.
Hier folgte dann in der Tat noch die ungewöhnlichste Gefährtschaftszeremonie meiner Geschichte.
Die Situation war kompliziert wie sie nicht hätte komplizierter sein können. Nachdem die Friedensgespräche so gute Fortschritte gemacht hatten und die Beziehungen gerade zu Fensalir wie eine zarte Pflanze wieder aufzublühen begannen, war die dem Dorfjarl Aegir nahestehende Frau ausgerechnet in Belnend entführt worden. Was nun tun? Die Armee nun für den Feind von gestern einsetzen? Das würde nicht leicht zu vermitteln werden. Aktuell waren die meisten Krieger Belnends eh in einer groß angelegten Übungsmission unterwegs. Es musste eine kleine Lösung her. So wie früher. Verwegen rein, alles umhauen und mit Beute raus. War das doch schon lange nicht mehr die übliche Praxis, aber mir einem Räuber an der Seite wie Aegir könnte es doch glücken. Irgwendwie hatte die Idee was.
Aegir hatte den Priesterkönigen sei Dank Informationen mitgebracht wo die arme Frau festgehalten sein könnte. Ein kleines Bergcamp in Siba sollte es sein. Die Gegend war mir durch einige Einsätze halbwegs bekannt. Dieser Umstand half uns trozdem kaum. Es waren wie immer die Details die störten. Hier und da neue Sichtbehinderungen, eine scheinbare neue Sumpflandschaft, die wir großräuming umgingen. Wie Halbwüchsige stolperten wir an das Camp heran. Immerhin haben wir das Camp gefunden. Gesichert war es durch ein normales Holztor und offensichtlich war das Lager nur schwach besetzt.
Von hier an waren Aegir und ich im Element und hellwach. Wir verständigten uns nur durch knappe Zeichensprache. Kurze Andeutungen reichten und wir verstanden uns wie ein eingespieltes Team. Die Wache des Lagers war schnell ausgeschaltet und genausoschnell in Seilen verschnürt. Mit einem Dietrich zur Hand war das Tor schnell geöffnet und wir schlichen uns in dem Lager zügig voran. Uns selbst immer in Sichtkontakt haltend war es ein Paradebeispiel an erfolgreicher Taktik. Vermutlich würden wir Saria mit geschundenem Körper an einem Holzkreuz vorfinden. So schwebte es mir vor.
Lichtschein und prasselndes Feuer drang aus einer Höhle, die unsere Aufmerksamkeit erweckte. Bedächtig schlichen wir uns heran. Die Augen brauchten eine gewisse Zeit bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Da war sie zu sehen. Nicht gefesselt, sondern gemütlich sitzend. Nicht leidend, sondern einen Kater kuschelnd. Essen und Trinken in erreichbarer Nähe. Wir guckten uns in Verblüffung an und relativer Fassungslosigkeit an. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Ich zeigte einen rotierenden Zeigefinger an die Schläfe haltend was Aegir immerhin mit einem Schulterzucken für möglich hielt. Wir machten einen Schritt seitlich hinter den Eingang und sprachen unser Vorgehen ab.
Mein Vorschlag ihr mein Hemd über den Kopf zu schlingen, sie in der Überraschung zu fixieren und dann zu zweit aus dem Camp zu tragen, fand schnell Aegirs Zustimmung. Wer wusste schon was gerade in ihrem Kopf vorging, war sie unter Drogeneinfluss, war sie wohl soweit sich nun den Wilden mit freiem Willen anzuschließen? Wer wusste das schon, so konnte es nur eine Maßnahme auf Nummer sicher geben. Wieder wendeten wir uns Saria zu während ich mir schon mein Hemd über den Kopf zog und es mit den Fingern sortierte um es ihr als Überraschungsmaßnahme über den Kopf zu stülpen. Aegir verfolgte das Geschehen sehr genau. Zu genau wie sich kurze Zeit später noch herausstellen sollte.
Nahe genug an Saria rangekommen stülpte ich mein Hemd über ihren Kopf und hielt sie von hinten fest. Aegir sprang aus seinem Versteck hervor und wollte sich mit bereit gehaltenen Seilen um Saria's Ruhigstellung kümmern, als dann für uns völlig unvorbereitet von hinten eine Wilde angriff. An der Stelle war jede an den Tag gelegte Professionalität wieder erledig. Ohne eine Absicherung nach hinten haben wir uns nieder machen lassen. Die blonde Wilde, die man als Arella später bezeichnete schlug sofort auf Aegir ein. Immer wieder. Mir blieb nichts übrig als Saria loszulassen und mich um die Angreiferin zu kümmern. Der Kampf zog sich draußen dann noch eine kleine Weile hin, schließlich hatte ich etwas mehr Zeit mich auf den Angriff vorzubereiten. Aber die Jägerin konnte ihre Ortskenntnis deutlich besser nutzen und schließlich verlor ich die Besinnung.
Ich sah noch die Jägerin triumphierend auf mich zukommen, als mich dann eine gnädige Ohnmacht ersteinmal vor weiterer Demütigung bewahrte. Natürlich konnte ich das nicht gänzlich verschlafen. Irgendwann wachte ich in der Höhle streng gefesselt auf dem Boden liegend auf und war dann umringt von einer ganzen Reihe von Wilden. Jetzt brach langsam eine Welt zusammen. Die Stimmen der Anwesenden kamen mir bekannt vor. Und als ich ihre Gesichter sah hatte sich wohl jegliche Farbe von meinem Körper verzogen. Bleich wie eine Wand nahm ich nach und nach wahr, dass diese wilden Weiber in der Höhle die drei Frauen aus der Stadt waren. Die Frauen aus Ar, die sich glaubhaft als Töchter und Gefährtinnen von einflussreichen Leuten aus dem glorreichen Ar präsentiert hatten. Eine Welt brach gerade zusammen.
Meine Zurückhaltung war nicht nur darauf zurückzuführen, dass ich offensichtlich ein besiegter Feind war, sondern auch die Tatsache in so unglaublicher Art hinters Licht geführt worden zu sein ohne einen Schimmer oder Verdacht entwickelt zu haben. Wenigstens schien Saria nicht gänzlich auf Seite der Wilden zu sein. Immerhin sorgte sie sich offenbar um Aegir. Das war ein Lichtschimmer. Sie war nicht "umgedreht". Zu mir hielt sich die Sorge deutlich in Grenzen. Naja, irgendwo auch nachvollziehbar, nachdem ich sie kurz zuvor noch wie ein wildes Tier angefallen hatte.
Die Jägerinnen wollten uns beide offensichtlich nun wirklich an den Kragen. Die Blonde Jägerin gab sich entschlossen mich behalten zu wollen, während Saria aber begann sich auch mit Worten um Aegir zu bemühen. Ich realisierte nach und nach den Betrug der sogenannten Lady's denen Aegir und ich aufgesessen waren. Und als diese Shania dann dann auch noch damit prahlte dass wir an der Anlegestelle Belnends einen Koffer aus einem Schiffsrumpf für sie geklaut und diesen in die Stadt getragen hatten, musste ich die Augen schließen. Eine jetzt aufkommende Bewusstlosigkeit wäre eine große Gnade der Priesterkönige gewesen. Aber die kam natürlich nicht.
Es folgte eine kompromitierende Behandlung, in deren Verlauf ich meine Kleidung verlor. Immer wieder guckte ich wütend zu Saria hinüber zu deren Rettung wir hier her gekommen waren. Sie war Aegirs Auserwählte. Sie sollte seine Gefährtin werden. Es war ausgemacht, dass sie gleich nach der Befreiung in der Stadt zu freien Gefährten in einer kleinen Zeremonie erklärt werden sollten. Und was mussten wir vorfinden? Sie hat quasi in Milch und Honig gebadet und wir wurden hier am Boden durch den Dreck gezogen und das blanke Hinterteil malträtiert. Jedemfalls meins. Warum Aegir da verschont wurde, ist mir bis jetzt schleierhaft.
Irgendwann konnte ich dann auch einige milderne Umstände schildern und Aegir tat das seine mögliche. Was Saria den Jägerinnen zuflüsterte weiß ich nicht, aber wir durften dann alle gehen. Dankenswerterweise schnappte sich Aegir noch Reste meiner Kleidung und vor dem Tor des ungeliebten Camps zog ich mir dann was über und es ging aufs nächste Boot nach Hause.
Hier folgte dann in der Tat noch die ungewöhnlichste Gefährtschaftszeremonie meiner Geschichte.
Donnerstag, 17. November 2016
Auf der Flucht
Die Zeit des Wartens auf eine Nachricht der Jägerinnen kam mir schier endlos vor.
Jede Ahn zog sich wie eine zähe Masse, etwas dass meine erste Schwiegermutter, Finns ehemaliges Weib, gekocht haben muss. Ich verbrachte natürlich viel Zeit im Heilerturm, alleine schon deshalb da wir eben diesen als geheimen Treffpunkt für die Übermittlung der Nachrichten aus Belnend ausgewählt haben. Etwas abseits gelegen und von den Männern ohnehin nicht gerne besucht, schien er der perfekte Ort zu sein.
Ich muss ehrlich gestehen dass sich mitunter ein paar Mal der Gedanke aufdrängte die Jägerinnen könnten mit meinen Kleidern und den Münzen einfach durchgebrannt sein, ohne sich wirklich um den Auftrag zu kümmern. Vielleicht schwang bei den Überlegungen einiges an Vorurteilen mit.
Auf jeden Fall jedoch wurde ich hoffnungsloser je mehr Zeit verging. Und mit jedem Tag der verstrich, sah ich meine Hoffung auf einen glücklichen Ausgang der ganzen Sache schwinden.
Die Freude war natürlich umso grösser als sich die drei "Ladies aus Ar" schliesslich durchkämpfen bis Port Asgan um mich aufzusuchen. Doch das überschwängliche Gefühl der Freude hielt nicht lange an, denn sie kamen mit höchst beunruhigenden Nachrichten.
In einer höchst blumigen, ausschweifenden Erzählung berichteten sie was sie bei ihrem Aufenthalt in Belnend in Erfahrung bringen konnten. Und ich konnte nicht glauben dass sie von Aegir sprachen, dem Mann den ich so gut zu kennen glaubte.
Er sei ein verdorbener Charakter - dies war nur die geringste Anschuldigung die sie vorzubringen hatten. Er sei ein Weiberheld und steht dabei dem Hauptmann in nichts nach. So lautete die weitere Anklage. Mit einem weiteren Zusatz, dass sich beide, Aegir und Bo, wohl auch über eine erneute Versklavung meinerseits unterhalten hätten. Demnach hat Aegir sogar schon eigens einen Kragen anfertigen lassen, er rühme sich damit sich seine Beute bei der nächsten Gelegenheit anzueigenen.
Ich muss zugeben, ich war etwas irritiert und auch mißtrauisch. Sicher, Aegir hatte sich verändert, dass musste ich mir eingestehen. Doch hat er seine Pläne mit mir völlig anders dargestellt und etwas in mir glaubte seinem Wort.
Die Jägerinnen bemühten sich nach Kräften mich vom Gegenteil zu überzeugen und trieben mich dazu an das Notwendigste zusammenzuraffen und mit ihnen mein Zuhause auf unbestimmte Zeit zu verlassen. Wenigstens so lange bis sich die Lage entspannt hätte.
Meine Einwände dass ich meine Kinder nicht mehr alleine lasse schlugen sie zurück. Argumentierten dagegen dass ich als Sklavin ohnehin kein Recht mehr hätte mich um sie zu kümmern. Etwas dass ich in der Vergangenheit schon mit größter Bitterkeit festgestellt habe.
So verließ ein vermummter Trupp den Heilerturm Richtung Anlegestelle, eine lange Überfahrt bei wenig guten Wetter und ungewissen Ausgang erwartete mich. Denn bei allen Freiheitsdrang der in mir wohnte, schlich sich das Gefühl ein dass ich nicht rechtens handle. Was vermutlich daran liegen mag, dass ich immer noch ein gewisses Vertrauen in Aegirs Urteilsvermögen hatte, wenngleich es in letzter Zeit eindeutig an Glanz verloren hat.
In Siba, ich kannte diesen Ort vage aus der Vergangenheit, angekommen wurde ich mit der überaus großzügigen Gastfreundschaft des Tribes konfrontiert. Man überreichte mir sogar eine Art Schlüssel damit ich mich frei bewegen konnte, ich nicht das Gefühl des Eingesperrt-seins hatte. Die Jägerinnen wollten mir auch passende Kleidung leihen, um mich den örtlichen Gegebenheiten besser anpassen zu können. Ein Angebot dass ich jedoch vehement ausschlug. Denn bei aller Vorsicht und Gastfreunschaft war ich immer noch Saria, eine freie Frau Gors. Und als solche hatte ich mich anständig zu kleiden - egal wo.
Der erste Abend war wunderbar. Zwar dachte ich mit Wehmut an jene die ich in Port Asgan zurückgelassen habe, aber die Jägerinnen bemühten sich nach allen Kräften mir den Aufenthalt so bequem wie möglich zu machen. Ich bekam sogar eine eigene Art Hütte, ein rundes Ding, ausgelegt mit einer Vielzahl an Fellen, so dass ich mich von den Aufregungen erholen konnte.
Doch während ich so in den Fellen lag, ungewohnte Geräusche des Waldes zu mir durchdrangen, beschlich mich das Gefühl dass ich nicht für diese Art von Leben geeignet war. So musste ich mir eingestehen dass meine Abenteuerlust mit zunehmenden Alter ein wenig geschrumpft ist.
Eine Erkenntnis die mit den nächsten Tagen noch verstärkt wurde. Denn ich lernte nicht nur die Idylle des Waldes kennen, sondern auch die Gefahren. Die überraschenderweise weniger mit der örtlichen Fauna und Flora, dem Tierreich, zu tun hatten, sondern vielmehr mit herumstreichenden Schurken die sich in regelmässigen Abständen Zugang zum Camp verschafften. Es ging immer gut aus, die Jägerinnen waren geübt am Bogen. Aber ich musste mir doch eingestehen dass ich die Bequemlichkeit eines herkömmlichen Dorfes oder einer Stadt dem Leben im Wald vorzog.
Ich verfügte auch bei weitem nicht über die weise Voraussicht und den Instinkt der Jägerinnen. So geschah es dass meine eigene Dummheit mir beinahe zum Verhängnis wurde. Ich entfernte mich tagsüber etwas vom Camp um mich am nächstgelegenen Wasser zu waschen und stellte bei meiner Rückkehr mit höchsten Erstaunen fest dass die für gewöhnlich gut gesicherten Tore manipuliert worden waren. Ich will mich nicht mit handwerklichen Fähigkeiten rühmen, dies hat bei meiner Aufgabe in Belnend auch nicht funktioniert, aber ich machte mich daran ein Tor wie das andere wieder zu schliessen, ohne darauf zu achten oder die Möglichkeit in Betracht zu ziehen dass sich der Feind womöglich im Camp befand und ich mich mit ihm einschloss.
Und einzig dem Heldenmut eines Mannes der zufällig des Weges kam, habe ich es zu verdanken dass ich nicht in eine unbekannte Richtung verschifft wurde. Überhaupt schien mir dass in den Wäldern mehr Reiseverkehr stattfand als anderenorts. Eine Paradoxon in sich, wie ich finde.
Doch galt es weiterhin auszuharren und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Was sie letzten Endes auch tat. Nur anders als ich es mir vorgestellt habe. Denn meine Abreise aus Port Asgan ist nicht unbemerkt geblieben und auch nicht in wessen Gesellschaft ich den Hafen verlassen habe.
Jede Ahn zog sich wie eine zähe Masse, etwas dass meine erste Schwiegermutter, Finns ehemaliges Weib, gekocht haben muss. Ich verbrachte natürlich viel Zeit im Heilerturm, alleine schon deshalb da wir eben diesen als geheimen Treffpunkt für die Übermittlung der Nachrichten aus Belnend ausgewählt haben. Etwas abseits gelegen und von den Männern ohnehin nicht gerne besucht, schien er der perfekte Ort zu sein.
Ich muss ehrlich gestehen dass sich mitunter ein paar Mal der Gedanke aufdrängte die Jägerinnen könnten mit meinen Kleidern und den Münzen einfach durchgebrannt sein, ohne sich wirklich um den Auftrag zu kümmern. Vielleicht schwang bei den Überlegungen einiges an Vorurteilen mit.
Auf jeden Fall jedoch wurde ich hoffnungsloser je mehr Zeit verging. Und mit jedem Tag der verstrich, sah ich meine Hoffung auf einen glücklichen Ausgang der ganzen Sache schwinden.
Die Freude war natürlich umso grösser als sich die drei "Ladies aus Ar" schliesslich durchkämpfen bis Port Asgan um mich aufzusuchen. Doch das überschwängliche Gefühl der Freude hielt nicht lange an, denn sie kamen mit höchst beunruhigenden Nachrichten.
In einer höchst blumigen, ausschweifenden Erzählung berichteten sie was sie bei ihrem Aufenthalt in Belnend in Erfahrung bringen konnten. Und ich konnte nicht glauben dass sie von Aegir sprachen, dem Mann den ich so gut zu kennen glaubte.
Er sei ein verdorbener Charakter - dies war nur die geringste Anschuldigung die sie vorzubringen hatten. Er sei ein Weiberheld und steht dabei dem Hauptmann in nichts nach. So lautete die weitere Anklage. Mit einem weiteren Zusatz, dass sich beide, Aegir und Bo, wohl auch über eine erneute Versklavung meinerseits unterhalten hätten. Demnach hat Aegir sogar schon eigens einen Kragen anfertigen lassen, er rühme sich damit sich seine Beute bei der nächsten Gelegenheit anzueigenen.
Ich muss zugeben, ich war etwas irritiert und auch mißtrauisch. Sicher, Aegir hatte sich verändert, dass musste ich mir eingestehen. Doch hat er seine Pläne mit mir völlig anders dargestellt und etwas in mir glaubte seinem Wort.
Die Jägerinnen bemühten sich nach Kräften mich vom Gegenteil zu überzeugen und trieben mich dazu an das Notwendigste zusammenzuraffen und mit ihnen mein Zuhause auf unbestimmte Zeit zu verlassen. Wenigstens so lange bis sich die Lage entspannt hätte.
Meine Einwände dass ich meine Kinder nicht mehr alleine lasse schlugen sie zurück. Argumentierten dagegen dass ich als Sklavin ohnehin kein Recht mehr hätte mich um sie zu kümmern. Etwas dass ich in der Vergangenheit schon mit größter Bitterkeit festgestellt habe.
So verließ ein vermummter Trupp den Heilerturm Richtung Anlegestelle, eine lange Überfahrt bei wenig guten Wetter und ungewissen Ausgang erwartete mich. Denn bei allen Freiheitsdrang der in mir wohnte, schlich sich das Gefühl ein dass ich nicht rechtens handle. Was vermutlich daran liegen mag, dass ich immer noch ein gewisses Vertrauen in Aegirs Urteilsvermögen hatte, wenngleich es in letzter Zeit eindeutig an Glanz verloren hat.
In Siba, ich kannte diesen Ort vage aus der Vergangenheit, angekommen wurde ich mit der überaus großzügigen Gastfreundschaft des Tribes konfrontiert. Man überreichte mir sogar eine Art Schlüssel damit ich mich frei bewegen konnte, ich nicht das Gefühl des Eingesperrt-seins hatte. Die Jägerinnen wollten mir auch passende Kleidung leihen, um mich den örtlichen Gegebenheiten besser anpassen zu können. Ein Angebot dass ich jedoch vehement ausschlug. Denn bei aller Vorsicht und Gastfreunschaft war ich immer noch Saria, eine freie Frau Gors. Und als solche hatte ich mich anständig zu kleiden - egal wo.
Der erste Abend war wunderbar. Zwar dachte ich mit Wehmut an jene die ich in Port Asgan zurückgelassen habe, aber die Jägerinnen bemühten sich nach allen Kräften mir den Aufenthalt so bequem wie möglich zu machen. Ich bekam sogar eine eigene Art Hütte, ein rundes Ding, ausgelegt mit einer Vielzahl an Fellen, so dass ich mich von den Aufregungen erholen konnte.
Doch während ich so in den Fellen lag, ungewohnte Geräusche des Waldes zu mir durchdrangen, beschlich mich das Gefühl dass ich nicht für diese Art von Leben geeignet war. So musste ich mir eingestehen dass meine Abenteuerlust mit zunehmenden Alter ein wenig geschrumpft ist.
Eine Erkenntnis die mit den nächsten Tagen noch verstärkt wurde. Denn ich lernte nicht nur die Idylle des Waldes kennen, sondern auch die Gefahren. Die überraschenderweise weniger mit der örtlichen Fauna und Flora, dem Tierreich, zu tun hatten, sondern vielmehr mit herumstreichenden Schurken die sich in regelmässigen Abständen Zugang zum Camp verschafften. Es ging immer gut aus, die Jägerinnen waren geübt am Bogen. Aber ich musste mir doch eingestehen dass ich die Bequemlichkeit eines herkömmlichen Dorfes oder einer Stadt dem Leben im Wald vorzog.
Ich verfügte auch bei weitem nicht über die weise Voraussicht und den Instinkt der Jägerinnen. So geschah es dass meine eigene Dummheit mir beinahe zum Verhängnis wurde. Ich entfernte mich tagsüber etwas vom Camp um mich am nächstgelegenen Wasser zu waschen und stellte bei meiner Rückkehr mit höchsten Erstaunen fest dass die für gewöhnlich gut gesicherten Tore manipuliert worden waren. Ich will mich nicht mit handwerklichen Fähigkeiten rühmen, dies hat bei meiner Aufgabe in Belnend auch nicht funktioniert, aber ich machte mich daran ein Tor wie das andere wieder zu schliessen, ohne darauf zu achten oder die Möglichkeit in Betracht zu ziehen dass sich der Feind womöglich im Camp befand und ich mich mit ihm einschloss.
Und einzig dem Heldenmut eines Mannes der zufällig des Weges kam, habe ich es zu verdanken dass ich nicht in eine unbekannte Richtung verschifft wurde. Überhaupt schien mir dass in den Wäldern mehr Reiseverkehr stattfand als anderenorts. Eine Paradoxon in sich, wie ich finde.
Doch galt es weiterhin auszuharren und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Was sie letzten Endes auch tat. Nur anders als ich es mir vorgestellt habe. Denn meine Abreise aus Port Asgan ist nicht unbemerkt geblieben und auch nicht in wessen Gesellschaft ich den Hafen verlassen habe.
Samstag, 12. November 2016
Die drei Ladies aus Ar
Eine Zusammenfassung von Bo Schwartzman, dem Hauptmann Belnends:
Anwesend waren:
Die Nordmänner Aegir und Yanus (Akkarin Zarco und Yanus Nootan)
Die Männer der Stadt Bo und Karon (Boundy Schwartzman und Torben Snoodle)
Die Sklavin der Stadt Lara (Sadira Jules)
Als zusätzliche Überraschungsgäste:
Anioca alias Lady Mondschein (Anioca Resident)
Shania alias Lady Ulma (Shania Resident)
Kasandra alias Lady Wachteldonk (Kasandra Resident)
Seit längerem laufen in der Stadt geheime Vorbereitungen, die der Nordmann Aegir mit Bo abgesprochen hatte. Aegirs Gefährtin war einst die Nordfau Saria. Dann lief die Gefährtenschaft aus und nun leben die beiden zwar in einem Dorf, aber sie sind schon länger keine Gefährten mehr. Aegir ist aber inzwischen wieder wild auf "seine" Saria und bat Bo eine Gefährtenschaftszeremonie anzuberaumen, aber Saria im Vorfeld nichts davon zu sagen.
Natürlich bekam Saria gewissen Wind von der Sache aber tappte doch noch schwer um Dunkeln um was es gehen könnte. Aus anderen Begegnungen hatte sie drei Panther kennengelernt. Mit denen kam sie ins Gespräch. Irgendwie fanden die einen guten Draht zueinander und so konnte Saria gegen Verheißung einer Belohnung die drei dazu überreden Aegir und Bo in Belnend auszuhorchen.
So kamen dann Lady Mondschein, Lady Ulma und Lady Wachteldonk in die Stadt Belnend und hatten ein durchaus überzeugendes Auftreten. Demnach ist Lady Mondscheins Vater sei der 1. Berater vom großen Marlenus aus dem glorreichen Ar.
Irgendwie hatte sie es nach langem Bohren ohne aufdringlich zu wirken es geschafft Aegir und Bo zu veranlassen die große Kiste, die sich noch auf dem Schiff befinden sollte, zu holen. Die zwei gingen mit ihrer Begleitung tatsächlich los. Auf dem Schiff deutete sie dann im Laderaum auf eine bestimmte große schwere Kiste, die Bo dann brav hinaufhievte und Aegir in die Stadt trug.
Beiden ist bis heute nicht klar, dass es NICHT um Lady Mondscheins Kiste handelte, von wem diese sein sollte, ist noch völlig unbekannt. Bo und Aegir sind sich nur bewusst die große schwarze Kiste mit dem kleinen roten Schloss aus Höflichkeit in die Stadt getragen haben.
Anmerkung: Ein großes Kompliment an die drei Jägerinnen die mit viel Fantasie an das RP herangegangen sind. Dass sie die beiden Männer eine Kiste klauen ließen war ein zusätzlicher Punkt der in weiterer Zukunft noch für einen spannenden Geschichtsstrang sorgen wird.
Alles in allem bleibt weiterhin aufrecht dass kein Tag vergeht ohne dass OOC Tränen gelacht wird. Vieles davon mag nicht ... wie nennen es manche so schön ..... BTB sein. Aber das erste Mal seit sehr langer Zeit bereitet das RP wieder Vergnügen, Lust darauf eine eigene Story zu spielen.
"Ein wunderschönes unerwartetes RP, welches vielen am Tisch die Lachfalten ausprägen ließ."
Anwesend waren:
Die Nordmänner Aegir und Yanus (Akkarin Zarco und Yanus Nootan)
Die Männer der Stadt Bo und Karon (Boundy Schwartzman und Torben Snoodle)
Die Sklavin der Stadt Lara (Sadira Jules)
Als zusätzliche Überraschungsgäste:
Anioca alias Lady Mondschein (Anioca Resident)
Shania alias Lady Ulma (Shania Resident)
Kasandra alias Lady Wachteldonk (Kasandra Resident)
Seit längerem laufen in der Stadt geheime Vorbereitungen, die der Nordmann Aegir mit Bo abgesprochen hatte. Aegirs Gefährtin war einst die Nordfau Saria. Dann lief die Gefährtenschaft aus und nun leben die beiden zwar in einem Dorf, aber sie sind schon länger keine Gefährten mehr. Aegir ist aber inzwischen wieder wild auf "seine" Saria und bat Bo eine Gefährtenschaftszeremonie anzuberaumen, aber Saria im Vorfeld nichts davon zu sagen.
Natürlich bekam Saria gewissen Wind von der Sache aber tappte doch noch schwer um Dunkeln um was es gehen könnte. Aus anderen Begegnungen hatte sie drei Panther kennengelernt. Mit denen kam sie ins Gespräch. Irgendwie fanden die einen guten Draht zueinander und so konnte Saria gegen Verheißung einer Belohnung die drei dazu überreden Aegir und Bo in Belnend auszuhorchen.
So kamen dann Lady Mondschein, Lady Ulma und Lady Wachteldonk in die Stadt Belnend und hatten ein durchaus überzeugendes Auftreten. Demnach ist Lady Mondscheins Vater sei der 1. Berater vom großen Marlenus aus dem glorreichen Ar.
Irgendwie hatte sie es nach langem Bohren ohne aufdringlich zu wirken es geschafft Aegir und Bo zu veranlassen die große Kiste, die sich noch auf dem Schiff befinden sollte, zu holen. Die zwei gingen mit ihrer Begleitung tatsächlich los. Auf dem Schiff deutete sie dann im Laderaum auf eine bestimmte große schwere Kiste, die Bo dann brav hinaufhievte und Aegir in die Stadt trug.
Beiden ist bis heute nicht klar, dass es NICHT um Lady Mondscheins Kiste handelte, von wem diese sein sollte, ist noch völlig unbekannt. Bo und Aegir sind sich nur bewusst die große schwarze Kiste mit dem kleinen roten Schloss aus Höflichkeit in die Stadt getragen haben.
Anmerkung: Ein großes Kompliment an die drei Jägerinnen die mit viel Fantasie an das RP herangegangen sind. Dass sie die beiden Männer eine Kiste klauen ließen war ein zusätzlicher Punkt der in weiterer Zukunft noch für einen spannenden Geschichtsstrang sorgen wird.
Alles in allem bleibt weiterhin aufrecht dass kein Tag vergeht ohne dass OOC Tränen gelacht wird. Vieles davon mag nicht ... wie nennen es manche so schön ..... BTB sein. Aber das erste Mal seit sehr langer Zeit bereitet das RP wieder Vergnügen, Lust darauf eine eigene Story zu spielen.
Dienstag, 8. November 2016
Saria versus Aegir
Es war eigentlich ein ruhiger, beschaulicher Abend als Aegir und ich wieder einmal auf Konfrontationskurs zusteuerten. Es schien so als ob selbst die kleinste Kleinigkeit ein regelrechtes Feuer entfachen könnte. Natürlich, so ehrlich muss ich sein, war ich daran nicht ganz unschuldig.
Die Tatsache dass Aegir sich erneut in eine Gefährtenschaft begeben möchte nagte aus den verschiedensten Gründen an mir.
Es war also wie bereits erwähnt eine Winzigkeit die uns abermals streiten ließ. Wenngleich sich zur Vergangenheit einiges verändert hat. Er hat sich verändert. Wenn er früher doch öfter mal nachgiebig war so schlug mir neuerdings ein unbekannter, kalter Wind entgegen. Ich führte sein verändertes Verhalten eindeutig seinen Plänen die Gefährtenschaft betreffend zu, gestand mir ein dass mein Einfluss auf ihn wohl verflogen ist.
Doch hätte meine Überraschung nicht größer sein können. Während also ein Wort das andere gab, die Gemüter sich erhitzen, teilte mir Aegir zwischen Tür und Tresen, denn wir standen zusammen in der kleinen Herberge, mit dass er gedenkt dem ganzen Unsinn ein Ende zu setzen und erneut mich als Gefährtin nehmen zu wollen. Nach einigen Ehn der Sprachlosigkeit, drängten sich verschiedene Fragen auf. Eine davon war ob er denn von den Streitigkeiten noch nicht genug habe. Eine weitere ob er den Verlauf unserer gemeinsamen Zeit noch nicht vergessen habe. Oder vielmehr das Ende davon.
Denn im Grunde war es weniger die mangelnde Zuneigung die uns dazu veranlasste die Gefährtenschaft zu lösen, vielmehr die äusseren Umstände.
Ich appelierte an seinen Verstand, seine Erinnerung und letzendlich auch an seine Liebe für unsere Kinder, die mit einer erneut veränderten Situation sicher nicht so gut umgehen würden. Wobei ich zugeben muss das letzteres mehr ein kläglicher Versuch war ihn von seinem Plänen abzuhalten. Denn in Wahrheit wussten wir beide dass sich unsere Kinder nichts mehr wünschten als die Eltern wieder unter einem Dach vereint zu sehen.
Aegir teilte mir dass die Sache beschlossen sei und ich habe mich darauf einzustellen habe. Weiters würde er mir mitteilen wann ich mich wo einzufinden habe. Eine kühle Unterredung, gleich eines Geschäfts, dass ich so in dieser Form ganz gewiss nicht abschliessen wollte.
Und als ahnte er meinen Widerstand, gut, ich habe mich mit meiner Meinung auch nicht gerade zurückgehalten, gab er mir zu verstehen dass ich es mir überlegen sollte das Weite zu suchen. Sämtliche unserer Freunde wurden über seine Pläne bereits in Kenntnis gesetzt und würden mir ganz sicher keinen Schutz gewähren.
So kam ich auch zu der Erkenntnis dass unsere Freunde wohl eher die seinen waren und ich mir neue suchen musste. Ich war regelrecht fassungslos darüber wie Aegir eine ganze Front aufgebaut hat, während auf meiner Seite allerhöchstens mein kleiner Lart stand, der allerdings kein zuverlässiger Verbündeter ist, da er gerade denjenigen heiß liebt und treu zur Seite steht der ihn füttert.
Es vergingen nach Aegirs Ankündigung einige Tage in denen ich alles andere als zur Ruhe kam. Der Widerwillen, erneut eine Gefährtenschaft einzugehen, wuchs mit der Vorstellung dass die Sache ohnehin schon beschlossen war. Aegir bekam ich kaum zu Gesicht, ich hörte auch er wolle nochmal gen Belnend reise um sich mit dem Hauptmann zu besprechen, was mir auch nicht ganz unrecht war. Ich selbst vermied es zusätzlich mich der Gefahr seiner Gesellschaft auszusetzen und blieb die meiste Zeit entweder zuhause oder in meinem Heilerturm. Und ich schmollte.
Eines späten Nachmittags, ich musste wohl oder übel den Weg zur Anlegestelle auf mich nehmen, traf ich Finn, der sich in höchst zweifelhafter Gesellschaft befand. Der gute Mann war umringt von einem Haufen Waldweiber und ich sah mich dazu veranlasst meinen eilenden Schritt zu verlangsamen um herauszufinden was die Jägerinnen nach Port Asgan verschlug.
Den ersten Wortfetzen die ich verstehen konnte, entnahm ich dass sie wohl eines Handels wegen gekommen sind, wenngleich die Art und Weise des Auftretens keinen Schluß übrig ließ, dass sie gegebenenfalls auch ohne Tauschhandel mit einer Ladung an Waren nachhause zurückzukehren gedenken. Ich, die nach wie vor nicht im Besitz einer einzige Waffe war, kam wie es scheint gerade recht um dem "Handel" beizuwohnen. Es schien mir als ob die Jägerinnen selbst irgendwie in Nöten seien, wenngleich natürlich der Zweck nicht die Mittel heiligt. Doch während eine lange Aufzählung an Forderungen auf uns einging, sie wollten Fleisch, Met und ein paar kleinere Gegenstände des Alltags, kam mir der Gedanke die Notlage der Waldweiber auszunutzen und zu meinem Vorteil zu machen. Denn es ist allgemein bekannt, dass jemand in Not bereit ist für dass was er begehrt auch etwas zu tun. Doch galt es erstmal den ganzen Trupp von Finn wegzulocken, denn der Vorschlag den ich ihnen unterbreiten wollte, war ganz sicher nicht für seine Ohren bestimmt. Davon ausgehend dass Aegirs Vater ganz sicher zur Front seines Sohnes zählt. Und ich beschloss mir meine eigene Armee aufzubauen, komme was wolle.
Unter einem Vorwand lockte ich den Trupp Jägerinnen in meinen Heilerturm, versprach ihnen neben den geforderten Gütern noch mehr und stellte eine großzügige Belohnung in Aussicht, sollten sie denn meinem Auftrag zufriedenstellend ausführen.
Aegirs erneute Reise in den Süden, vor allem da er wieder einmal Belnend ansteuerte, ließ mich zunehmend mißtrauischer werden. Allerdings nur ahnend dass sein Einfluß mittlerweile bis zum Hauptmann Belnends reicht, den er für die bevorstehende Gefährtenschaftsschliessung ins Boot geholt hat. Es mag vielleicht etwas eigenartig anmuten, dass ein Mann beinahe eine ganze Armee braucht um ein einzelnes Weibsbild sich zu eigen zu machen, aber wenn man die Vergangenheit bedenkt und die Tatsache dass mir der Ruf anhaftet ich sei mit allen Wassern gewaschen, vielleicht nicht ganz so unverständlich. Zudem wollte er mir bis zum Tag des jüngsten Gerichts, denn anders fühlte es sich für mich nicht an, noch so etwas wie Freiheit gewähren. Wenigstens das Gefühl sollte ich haben, wenngleich die Leine doch ziemlich kurz war.
Im Raum unter meiner Heilerstube lagerte ich eine Unmenge an Dingen für die ich lange Zeit keine Verwendung hatte. Unter anderem eine Truhe mit Kleidern aus denen ich irgendwie herausgewachsen bin. Der Breite nach.
Ich ließ die Jägerinnen in der Truhe stöbern, sich aussuchen was sie wollten und erklärte ihnen was ich verlangte als Gegenleistung für eine komplette Neuaustattung an Kleidung, Schuhen, natürlich dem Fleisch und dem Met. Sie sollten auf ihrem Weg nach zurück in den Süden in Belnend Halt machen, sich als anständige Weiber ausgeben und versuchen herauszufinden wie weit Aegirs Pläne fortgeschritten sind. Um mich natürlich in weiterer Folge davon zu unterrichten.
Neben den ganzen Kleidern, den Gütern, kostete es mich auch noch zehn Kupfer, die ihnen aushändigte um sie in der Stadt als reisende freie Weiber unterzubringen.
So war mein Geldbeutel leer, die Kleidertruhe geplündert und ich blieb zurück mit dem Versprechen dass sie mir gaben. Dass sie ihr Bestes versuchen würden.
Die Tatsache dass Aegir sich erneut in eine Gefährtenschaft begeben möchte nagte aus den verschiedensten Gründen an mir.
Es war also wie bereits erwähnt eine Winzigkeit die uns abermals streiten ließ. Wenngleich sich zur Vergangenheit einiges verändert hat. Er hat sich verändert. Wenn er früher doch öfter mal nachgiebig war so schlug mir neuerdings ein unbekannter, kalter Wind entgegen. Ich führte sein verändertes Verhalten eindeutig seinen Plänen die Gefährtenschaft betreffend zu, gestand mir ein dass mein Einfluss auf ihn wohl verflogen ist.
Doch hätte meine Überraschung nicht größer sein können. Während also ein Wort das andere gab, die Gemüter sich erhitzen, teilte mir Aegir zwischen Tür und Tresen, denn wir standen zusammen in der kleinen Herberge, mit dass er gedenkt dem ganzen Unsinn ein Ende zu setzen und erneut mich als Gefährtin nehmen zu wollen. Nach einigen Ehn der Sprachlosigkeit, drängten sich verschiedene Fragen auf. Eine davon war ob er denn von den Streitigkeiten noch nicht genug habe. Eine weitere ob er den Verlauf unserer gemeinsamen Zeit noch nicht vergessen habe. Oder vielmehr das Ende davon.
Denn im Grunde war es weniger die mangelnde Zuneigung die uns dazu veranlasste die Gefährtenschaft zu lösen, vielmehr die äusseren Umstände.
Ich appelierte an seinen Verstand, seine Erinnerung und letzendlich auch an seine Liebe für unsere Kinder, die mit einer erneut veränderten Situation sicher nicht so gut umgehen würden. Wobei ich zugeben muss das letzteres mehr ein kläglicher Versuch war ihn von seinem Plänen abzuhalten. Denn in Wahrheit wussten wir beide dass sich unsere Kinder nichts mehr wünschten als die Eltern wieder unter einem Dach vereint zu sehen.
Aegir teilte mir dass die Sache beschlossen sei und ich habe mich darauf einzustellen habe. Weiters würde er mir mitteilen wann ich mich wo einzufinden habe. Eine kühle Unterredung, gleich eines Geschäfts, dass ich so in dieser Form ganz gewiss nicht abschliessen wollte.
Und als ahnte er meinen Widerstand, gut, ich habe mich mit meiner Meinung auch nicht gerade zurückgehalten, gab er mir zu verstehen dass ich es mir überlegen sollte das Weite zu suchen. Sämtliche unserer Freunde wurden über seine Pläne bereits in Kenntnis gesetzt und würden mir ganz sicher keinen Schutz gewähren.
So kam ich auch zu der Erkenntnis dass unsere Freunde wohl eher die seinen waren und ich mir neue suchen musste. Ich war regelrecht fassungslos darüber wie Aegir eine ganze Front aufgebaut hat, während auf meiner Seite allerhöchstens mein kleiner Lart stand, der allerdings kein zuverlässiger Verbündeter ist, da er gerade denjenigen heiß liebt und treu zur Seite steht der ihn füttert.
Es vergingen nach Aegirs Ankündigung einige Tage in denen ich alles andere als zur Ruhe kam. Der Widerwillen, erneut eine Gefährtenschaft einzugehen, wuchs mit der Vorstellung dass die Sache ohnehin schon beschlossen war. Aegir bekam ich kaum zu Gesicht, ich hörte auch er wolle nochmal gen Belnend reise um sich mit dem Hauptmann zu besprechen, was mir auch nicht ganz unrecht war. Ich selbst vermied es zusätzlich mich der Gefahr seiner Gesellschaft auszusetzen und blieb die meiste Zeit entweder zuhause oder in meinem Heilerturm. Und ich schmollte.
Eines späten Nachmittags, ich musste wohl oder übel den Weg zur Anlegestelle auf mich nehmen, traf ich Finn, der sich in höchst zweifelhafter Gesellschaft befand. Der gute Mann war umringt von einem Haufen Waldweiber und ich sah mich dazu veranlasst meinen eilenden Schritt zu verlangsamen um herauszufinden was die Jägerinnen nach Port Asgan verschlug.
Den ersten Wortfetzen die ich verstehen konnte, entnahm ich dass sie wohl eines Handels wegen gekommen sind, wenngleich die Art und Weise des Auftretens keinen Schluß übrig ließ, dass sie gegebenenfalls auch ohne Tauschhandel mit einer Ladung an Waren nachhause zurückzukehren gedenken. Ich, die nach wie vor nicht im Besitz einer einzige Waffe war, kam wie es scheint gerade recht um dem "Handel" beizuwohnen. Es schien mir als ob die Jägerinnen selbst irgendwie in Nöten seien, wenngleich natürlich der Zweck nicht die Mittel heiligt. Doch während eine lange Aufzählung an Forderungen auf uns einging, sie wollten Fleisch, Met und ein paar kleinere Gegenstände des Alltags, kam mir der Gedanke die Notlage der Waldweiber auszunutzen und zu meinem Vorteil zu machen. Denn es ist allgemein bekannt, dass jemand in Not bereit ist für dass was er begehrt auch etwas zu tun. Doch galt es erstmal den ganzen Trupp von Finn wegzulocken, denn der Vorschlag den ich ihnen unterbreiten wollte, war ganz sicher nicht für seine Ohren bestimmt. Davon ausgehend dass Aegirs Vater ganz sicher zur Front seines Sohnes zählt. Und ich beschloss mir meine eigene Armee aufzubauen, komme was wolle.
Unter einem Vorwand lockte ich den Trupp Jägerinnen in meinen Heilerturm, versprach ihnen neben den geforderten Gütern noch mehr und stellte eine großzügige Belohnung in Aussicht, sollten sie denn meinem Auftrag zufriedenstellend ausführen.
Aegirs erneute Reise in den Süden, vor allem da er wieder einmal Belnend ansteuerte, ließ mich zunehmend mißtrauischer werden. Allerdings nur ahnend dass sein Einfluß mittlerweile bis zum Hauptmann Belnends reicht, den er für die bevorstehende Gefährtenschaftsschliessung ins Boot geholt hat. Es mag vielleicht etwas eigenartig anmuten, dass ein Mann beinahe eine ganze Armee braucht um ein einzelnes Weibsbild sich zu eigen zu machen, aber wenn man die Vergangenheit bedenkt und die Tatsache dass mir der Ruf anhaftet ich sei mit allen Wassern gewaschen, vielleicht nicht ganz so unverständlich. Zudem wollte er mir bis zum Tag des jüngsten Gerichts, denn anders fühlte es sich für mich nicht an, noch so etwas wie Freiheit gewähren. Wenigstens das Gefühl sollte ich haben, wenngleich die Leine doch ziemlich kurz war.
Im Raum unter meiner Heilerstube lagerte ich eine Unmenge an Dingen für die ich lange Zeit keine Verwendung hatte. Unter anderem eine Truhe mit Kleidern aus denen ich irgendwie herausgewachsen bin. Der Breite nach.
Ich ließ die Jägerinnen in der Truhe stöbern, sich aussuchen was sie wollten und erklärte ihnen was ich verlangte als Gegenleistung für eine komplette Neuaustattung an Kleidung, Schuhen, natürlich dem Fleisch und dem Met. Sie sollten auf ihrem Weg nach zurück in den Süden in Belnend Halt machen, sich als anständige Weiber ausgeben und versuchen herauszufinden wie weit Aegirs Pläne fortgeschritten sind. Um mich natürlich in weiterer Folge davon zu unterrichten.
Neben den ganzen Kleidern, den Gütern, kostete es mich auch noch zehn Kupfer, die ihnen aushändigte um sie in der Stadt als reisende freie Weiber unterzubringen.
So war mein Geldbeutel leer, die Kleidertruhe geplündert und ich blieb zurück mit dem Versprechen dass sie mir gaben. Dass sie ihr Bestes versuchen würden.
Männer, Patriarchat und andere Schwierigkeiten
Nach unserer Rückkehr nachhause nach Port Asgan zogen abermals sehr rasch die Tage ins Land.
Es hat sich bereits angekündigt dass die Eisriesen nicht mehr lange auf sich warten lassen, die Sonne hat es schwer hinter der dichten Wolkendecke hervortreten zu können, Nebel hat sich übers Land gelegt sowie eine feine Decke aus Schnee.
Diese Jahreszeit hat einerseits etwas sehr beruhigendes an sich. Ruhe kehrt im Alltag ein, das geschäftige Leben verlangsamt sich etwas. Wer bis dahin für den Winter noch nicht ausreichend vorgesorgt hat wird sich kaum mehr bemühen können, die meiste Arbeit ist getan und das Warten auf die Eisriesen beginnt. Vielleicht will man noch die Zeit nutzen und Freunde und Familie zu besuchen, ehe der Weg über Wasser durch das Eis unmöglich ist.
Ein paar kleinere Festlichkeiten wechselten sich mit dem Alltag ab, es wird an manchen Tafeln nochmal richtig ausgiebig geschmaust und gefeiert.
Anderseits natürlich hängt an jeder Ecke auch die Furcht vor dem kommenden Winter, letzte Vorbereitungen werden getroffen und die Rationen gut eingelagert auf dass sie viele Monde überdauern.
Auch in unserem Alltag ist ein wenig Beschaulichkeit eingekehrt. Nach dem Aufregungen der letzten Zeit durchaus eine Wohltat. Aegir ist mir gegenüber immer noch höchst verschlossen und ich vermute dahinter dass er mir noch längst nicht verziehen hat. Gelegentlich bringt er Wild vorbei, allem voran um für seine Kinder zu sorgen, die abwechselnd bei ihm und bei mir leben. Unsere beiden Hütten sind nur einen Fussmarsch von einer guten Ahn voneinander getrennt, so dass unser gemeinsamer Nachwuchs sich oftmals alleine aufmachte um entweder bei Vater oder Mutter zu verweilen.
Die Ahn die Aegir und mich räumlich voneinander trennte hielt ihn nicht davon ab immer wieder mit Aufgaben zu mir zu kommen. Manchmal kam auch nur vorbei um seine Beine unter meinem Tisch auszustrecken, sich verköstigen zu lassen. Es kam also mehr schleichend dass mir bewusst wurde, dass der gute Mann sich meine hauswirtschaftlichen Fähigkeiten mehr und mehr zu Nutzen machte.
Es bliebt nicht nur beim einfachen Essen, vielmehr fing er an mir aufzutragen wann ich etwas auf den Tisch zu bringen hatte. Nebenher überhäufte er mich noch mit einer Vielzahl an Botengängen, Besorgungen und all den kleinen Dingen für die sich für gewöhnlich eine Gefährtin zuständig fühlt.
An dem Tag, an dem mir klar wurde dass er mich über das übliche Maß beanspruchte, war ich in keiner guten Verfassung. Die Heilerstube war soweit eingerichtet, aber es gab immer noch einiges zu tun. Zudem habe ich die Lehrstunden, in denen ich meine Kinder in Lesen, Schreiben und ein wenig Rechnen unterrichte, wieder aufgenommen. Etwas das neben der normalen Fürsorge Zeit in Anspruch nimmt. Davon abgesehen gab es am, zugegebenermaßen kleinen, Tierbestand ebenfalls zu tun.
Und auf die Mithilfe einer Sklavin konnte ich auch nicht zurückgreifen.
Wie bereits erwähnt war der Tag an dem Aegir abermals mit einer Forderung auf mich zukam, kein guter Tag. Heute weiss ich nicht mal mehr genau was er mir auftrug. Vermutlich wird es eine Kleinigkeit gewesen sein. Eine Kleinigkeit die jedoch reichte das Pulverfass in die Luft gehen zu lassen. Und mit ihm das ganze Weib gleich mit dazu.
Meine Wut, die sich die ganze Zeit über bereits aufgestaut hatte, begann ins Unermessliche zu steigen und schliesslich überzukochen. Ich setzte mich zur Wehr und sagte dass ich ihm ganz gewiss keinen Freundschaftsdienst abschlagen möchte aber ich sei nicht mehr seine Gefährtin, die er herumkommandieren und für seine Zwecke einspannen kann. Ich war es schlicht und einfach leid.
Seine Reaktion auf meinen Ausbruch hätte nicht überraschender sein können. Wenngleich ich erwähnen sollte dass sein Verhalten in der letzten Zeit ohnehin höchst fragwürdig war. Nicht dass er schlimme Dinge getan hätte, nein wohl nicht. Aber er wirkte auf mich völlig verändert und nicht mehr wie der selbe Mann wie vor einem Umlauf.
Aegir teilte mir mit dass er gedenkt sich in absehbarer Zeit wieder eine Gefährtin zu nehmen und hat mir in meiner Raserei damit völlig den Wind aus den Segeln genommen.
Das Verhältnis hatte zwar in letzter Zeit ein wenig gelitten, aber dennoch lag mir immer viel an seinem Glück. Wenngleich ich doch insgeheim Zweifel einräumte, dass Sayuri, das Weib dass sich während meiner Abwesenheit um die Familie gekümmert hat, eine glückliche Wahl ist. Und ein kleines bisschen war ich natürlich auch eifersüchtig, denn dass mir trotz aller Freundschaft in der unsere Gefährtenschaft endete, war er immer noch irgendwie mein Mann, meine große Liebe und der Vater meiner Kinder.
Ich beglückwünschte ihn zu seiner Entscheidung, es stand mir nicht zu in irgendeiner Form Kritik zu üben. Und Aegir selbst hielt sich bedeckt was weitere Einzelheiten zur bevorstehenden Gefährtenschaftsfeier anging. Er hatte eine Ansage gemacht und damit war es für ihn erledigt. Dass er damit allerdings mehr Fragen aufwarf als er beantwortete war ihm scheinbar völlig gleichgültig.
Vielmehr zog es ihn für zwei Hand hinaus, er ließ die Kinder bei mir und mich mit einem unguten Gefühl zurück.
Ein paar Tage nachdem Aegir in die Wälder aufbrach kam mir der Gedanke dass ich, auf subtile Art und Weise natürlich, seine Freunde befragen könnte wie es denn um seine Pläne steht. Allerdings, und dies hatte Vorrang, wollte ich wissen was ihn so verändert haben könnte. Insgeheim hatte ich wohl auch etwas Angst dass seine neue Gefährtin mich ein wenig ins Abseits rückt und er sich mehr und mehr zurückzieht. Wohl hätte ich es zu akzeptieren, aber nur schweren Herzens.
Doch egal wen ich fragte, und die Anzahl derer war nicht gerade gering, ich erhielt keine zufriedenstellenden Antworten. Vielmehr schien es als würde man mir ausweichen, mich mit lapidaren Phrasen abspeisen wollen. Allem voran natürlich wieder unser altbekannter Hauptmann Belnends, der zwar an Worten nicht sparte, dafür aber eine blumige Rede, über Männer im gewissen Alter, über mich ausschüttete. Zwar war er der einzige der sich nicht wortkarg zeigte, doch sein Redeschwall wirkte alles andere als beruhigend auf mich.
Und selbst unsere Freunde aus den nördlichen Wäldern, ich hatte Harper aufgesucht, hielten sich bedeckt. So musste ich es als gegeben hinnehmen dass die Zeiten in denen ich alles aus Aegirs Leben wusste nun endgültig vorüber sind.
Heute weiss ich dass mich jeder mit dem ich sprach anlog. Sie wussten alles, jedes noch so kleine Detail. Die Ahnungslosigkeit mit der ich auf Aegirs Rückkehr wartete hüllte mich zwar nicht in Zufriedenheit, aber wenigstens wusste ich noch nicht was noch alles auf mich zukommen wird.
Es hat sich bereits angekündigt dass die Eisriesen nicht mehr lange auf sich warten lassen, die Sonne hat es schwer hinter der dichten Wolkendecke hervortreten zu können, Nebel hat sich übers Land gelegt sowie eine feine Decke aus Schnee.
Diese Jahreszeit hat einerseits etwas sehr beruhigendes an sich. Ruhe kehrt im Alltag ein, das geschäftige Leben verlangsamt sich etwas. Wer bis dahin für den Winter noch nicht ausreichend vorgesorgt hat wird sich kaum mehr bemühen können, die meiste Arbeit ist getan und das Warten auf die Eisriesen beginnt. Vielleicht will man noch die Zeit nutzen und Freunde und Familie zu besuchen, ehe der Weg über Wasser durch das Eis unmöglich ist.
Ein paar kleinere Festlichkeiten wechselten sich mit dem Alltag ab, es wird an manchen Tafeln nochmal richtig ausgiebig geschmaust und gefeiert.
Anderseits natürlich hängt an jeder Ecke auch die Furcht vor dem kommenden Winter, letzte Vorbereitungen werden getroffen und die Rationen gut eingelagert auf dass sie viele Monde überdauern.
Auch in unserem Alltag ist ein wenig Beschaulichkeit eingekehrt. Nach dem Aufregungen der letzten Zeit durchaus eine Wohltat. Aegir ist mir gegenüber immer noch höchst verschlossen und ich vermute dahinter dass er mir noch längst nicht verziehen hat. Gelegentlich bringt er Wild vorbei, allem voran um für seine Kinder zu sorgen, die abwechselnd bei ihm und bei mir leben. Unsere beiden Hütten sind nur einen Fussmarsch von einer guten Ahn voneinander getrennt, so dass unser gemeinsamer Nachwuchs sich oftmals alleine aufmachte um entweder bei Vater oder Mutter zu verweilen.
Die Ahn die Aegir und mich räumlich voneinander trennte hielt ihn nicht davon ab immer wieder mit Aufgaben zu mir zu kommen. Manchmal kam auch nur vorbei um seine Beine unter meinem Tisch auszustrecken, sich verköstigen zu lassen. Es kam also mehr schleichend dass mir bewusst wurde, dass der gute Mann sich meine hauswirtschaftlichen Fähigkeiten mehr und mehr zu Nutzen machte.
Es bliebt nicht nur beim einfachen Essen, vielmehr fing er an mir aufzutragen wann ich etwas auf den Tisch zu bringen hatte. Nebenher überhäufte er mich noch mit einer Vielzahl an Botengängen, Besorgungen und all den kleinen Dingen für die sich für gewöhnlich eine Gefährtin zuständig fühlt.
An dem Tag, an dem mir klar wurde dass er mich über das übliche Maß beanspruchte, war ich in keiner guten Verfassung. Die Heilerstube war soweit eingerichtet, aber es gab immer noch einiges zu tun. Zudem habe ich die Lehrstunden, in denen ich meine Kinder in Lesen, Schreiben und ein wenig Rechnen unterrichte, wieder aufgenommen. Etwas das neben der normalen Fürsorge Zeit in Anspruch nimmt. Davon abgesehen gab es am, zugegebenermaßen kleinen, Tierbestand ebenfalls zu tun.
Und auf die Mithilfe einer Sklavin konnte ich auch nicht zurückgreifen.
Wie bereits erwähnt war der Tag an dem Aegir abermals mit einer Forderung auf mich zukam, kein guter Tag. Heute weiss ich nicht mal mehr genau was er mir auftrug. Vermutlich wird es eine Kleinigkeit gewesen sein. Eine Kleinigkeit die jedoch reichte das Pulverfass in die Luft gehen zu lassen. Und mit ihm das ganze Weib gleich mit dazu.
Meine Wut, die sich die ganze Zeit über bereits aufgestaut hatte, begann ins Unermessliche zu steigen und schliesslich überzukochen. Ich setzte mich zur Wehr und sagte dass ich ihm ganz gewiss keinen Freundschaftsdienst abschlagen möchte aber ich sei nicht mehr seine Gefährtin, die er herumkommandieren und für seine Zwecke einspannen kann. Ich war es schlicht und einfach leid.
Seine Reaktion auf meinen Ausbruch hätte nicht überraschender sein können. Wenngleich ich erwähnen sollte dass sein Verhalten in der letzten Zeit ohnehin höchst fragwürdig war. Nicht dass er schlimme Dinge getan hätte, nein wohl nicht. Aber er wirkte auf mich völlig verändert und nicht mehr wie der selbe Mann wie vor einem Umlauf.
Aegir teilte mir mit dass er gedenkt sich in absehbarer Zeit wieder eine Gefährtin zu nehmen und hat mir in meiner Raserei damit völlig den Wind aus den Segeln genommen.
Das Verhältnis hatte zwar in letzter Zeit ein wenig gelitten, aber dennoch lag mir immer viel an seinem Glück. Wenngleich ich doch insgeheim Zweifel einräumte, dass Sayuri, das Weib dass sich während meiner Abwesenheit um die Familie gekümmert hat, eine glückliche Wahl ist. Und ein kleines bisschen war ich natürlich auch eifersüchtig, denn dass mir trotz aller Freundschaft in der unsere Gefährtenschaft endete, war er immer noch irgendwie mein Mann, meine große Liebe und der Vater meiner Kinder.
Ich beglückwünschte ihn zu seiner Entscheidung, es stand mir nicht zu in irgendeiner Form Kritik zu üben. Und Aegir selbst hielt sich bedeckt was weitere Einzelheiten zur bevorstehenden Gefährtenschaftsfeier anging. Er hatte eine Ansage gemacht und damit war es für ihn erledigt. Dass er damit allerdings mehr Fragen aufwarf als er beantwortete war ihm scheinbar völlig gleichgültig.
Vielmehr zog es ihn für zwei Hand hinaus, er ließ die Kinder bei mir und mich mit einem unguten Gefühl zurück.
Ein paar Tage nachdem Aegir in die Wälder aufbrach kam mir der Gedanke dass ich, auf subtile Art und Weise natürlich, seine Freunde befragen könnte wie es denn um seine Pläne steht. Allerdings, und dies hatte Vorrang, wollte ich wissen was ihn so verändert haben könnte. Insgeheim hatte ich wohl auch etwas Angst dass seine neue Gefährtin mich ein wenig ins Abseits rückt und er sich mehr und mehr zurückzieht. Wohl hätte ich es zu akzeptieren, aber nur schweren Herzens.
Doch egal wen ich fragte, und die Anzahl derer war nicht gerade gering, ich erhielt keine zufriedenstellenden Antworten. Vielmehr schien es als würde man mir ausweichen, mich mit lapidaren Phrasen abspeisen wollen. Allem voran natürlich wieder unser altbekannter Hauptmann Belnends, der zwar an Worten nicht sparte, dafür aber eine blumige Rede, über Männer im gewissen Alter, über mich ausschüttete. Zwar war er der einzige der sich nicht wortkarg zeigte, doch sein Redeschwall wirkte alles andere als beruhigend auf mich.
Und selbst unsere Freunde aus den nördlichen Wäldern, ich hatte Harper aufgesucht, hielten sich bedeckt. So musste ich es als gegeben hinnehmen dass die Zeiten in denen ich alles aus Aegirs Leben wusste nun endgültig vorüber sind.
Heute weiss ich dass mich jeder mit dem ich sprach anlog. Sie wussten alles, jedes noch so kleine Detail. Die Ahnungslosigkeit mit der ich auf Aegirs Rückkehr wartete hüllte mich zwar nicht in Zufriedenheit, aber wenigstens wusste ich noch nicht was noch alles auf mich zukommen wird.
Donnerstag, 3. November 2016
Abbitte ... und des Rathaus' neue Fenster
Es brauchte ein paar Tage bis sich Aegir soweit beruhigt hat um unsere gemeinsame Abreise vorbereiten zu können. Die Tage, bis unser Schiff gen Süden ablegte, vergingen alles andere als im Flug. Jede Ahn kam mir vor wie ein ganzer Mond, oder noch länger.
Und Aegir nutzte die Gelegenheit um mir deutlich zu machen was er von mir erwartet.
Ich sollte in Belnend, unter des Hauptmanns Befehl, arbeiten und so meine Schuld an den ganzen Verwirrungen abtragen. Protest war zwecklos. So sehr ich auch versuchte meine Unschuld an den Geschehnissen zu verdeutlichen. Immer wieder versuchte ich einzustreuen dass es ja wohl der Mißstand einer ganzen Stadt ist der alles verschuldet hat. Wie es denn eigentlich kommt, dass ein Weib, eine praktisch unschuldige Reisende (Jaja, ich weiss! Ohne Reiseerlaubnis!) einfach so entwendet werden kann.
Meine Bemühungen in diese Richtung blieben erfolglos. Was vermutlich auch daran liegen mag, dass während ich mich Zuhause in meiner Hütte einschloss (wir erinnern uns: zu meiner eigenen Sicherheit!) bereits jemand anderes vorzügliche Vorarbeit geleistet hat.
"Nun gut. Immerhin wissen wir heute schon wesentlich mehr als gestern.
Das ist schon mal was.
Und mit Graham werde ich auch sprechen.
Ich würde mich natürlich an dem Freikauf der blonden Sklavin aus seinen Händen beteiligen wollen.
Ich arbeite mit voller Kraft an der Heimholung von Saria,
auch wenn sie nicht mehr deine Gefährtin ist.
Warum eigentlich nicht?
Hat sie ihre gefährtenschaftlichen Pflichten nicht mehr wahrgenommen?
Sucht sie einen anderen Gefährten?
Wenn ja warum nimmst du sie nicht zack in einen eisernen Verschluss?
Dass das funktioniert haben wir hier ja schon gesehen."
Die Worte des Hauptmanns zu Aegir, dem die ungewohnt südliche Sonne scheinbar nicht gut bekam.
"Auch wenn es dich nichts angeht, Bo warum sie nicht mehr meine Gefährtin ist,
vielleicht hat sie ihre Schuldigkeit als freies Weib getan .. drei Söhne eine Tochter ..
und wenn die Gesetzlosen sie bereits in einen Kragen gesteckt haben,
spar ich mir Material und Zeit, Commander.
Egal wie es ausgeht, egal wie wir mein Ex Weib dort heraus bekommen ..
sie wird als Aufwandsentschädigung hier arbeiten. Egal welche Arbeit anfällt.
Ob Herberge, Heilerei .. Schmied, Bäckerei ..
Spann' sie ein als Entschädigung für die Unkosten.
Ist sie frei wird sie als freies Weib behandelt, ist sie Sklavin wird sie als solche behandelt.
Und sollte Graham sich nicht entscheiden die Sklavin herauszugeben, werde ich meine Waffen ebenso zur Verfügung stellen."
Der Hauptmann staunte nicht schlecht bei Aegirs Worten was meine Verwendung betraf, vergewisserte sich noch ob er zur Durchsetzung möglicher Maßnahmen uneingeschränkte Erlaubnis erhält und die beiden Männer besiegelten das Abkommen mit Kalana und der Gesellschaft jener Sklavin der ich es zu verdanken habe dass meine Reise überhaupt erst aufgeflogen ist.
Die Abreise stand also nun direkt bevor. Diesmal nahmen wir den direkten Weg über Wasser anstatt einen Halt in den nördlichen Wäldern zu machen. Wie mir schien hatte es Aegir wirklich eilig mich in Belnend abzuliefern.
Schon die Ankunft unterschied sich wesentlich zu den sonstigen Besuchen, wir wurden direkt ins nahegelegene Fischerdorf geleitet und erhielten für die Dauer unseres Aufenthalts die Möglichkeit bei Anteo zu wohnen. Anteo, der Fischer dieses Dörfchens, besitzt einen wunderbaren, recht großzügigen Hof und so hatte er reichlich Platz uns einzuquartieren. Aegir und Anteo schlossen sofort Freundschaft und im Laufe unseres Aufenthalts werden sich beide Männer darüber einig, dass sowohl Aegir als auch der gute Fischer über ein kleines Häuschen auf des jeweils anderen Landes verfügen zu können. Sozusagen unter dem Prinzip dass eine Hand die andere wäscht.
Meine Hände jedoch haben während des Aufenthalts gelitten. Als Aegir ankündigte ich habe meine Schuld in Belnend abzuarbeiten, dachte ich an lange Tage in der Heilerstube. Oder im Rathaus, was meinen Fähigkeiten sicher entsprochen hätte. Da jedoch alle möglichen Bürger der Stadt dazu angehalten worden sind mir Aufgaben zu erteilen, sah mein Tagespensum unterschiedlichste Arbeiten vor. Der Fischer Anteo trug mir auf zusammen mit seiner Sklavin Holzteile eines neu errichteten Raums zu tragen. Es war im übrigen der Raum den man mir für den Aufenthalt zugedachte, es fehlte nur noch eine Tür, die Lara und ich im Schweiße unseres Angesichts eine nicht endenwollende Anzahl an Stufen hochtrugen. Erschwerend kam dazu, dass die Sklavin über eine ausgeprägte Rechts-Links-Schwäche verfügt und meinen Kommandos mehr schlecht als recht folgte.
Es folgten zunehmend absurdere Arbeitsaufträge die ich niemals guten Gewissens einem Weib übertragen hätte. Die meisten davon waren sehr kräfteraubend, schmutzig und ließen mich ins Schwitzen geraten.
Einer davon war unter anderem dass ich meine Arbeitskraft dem Trupp zur Verfügung stellen sollte, der angewiesen worden war dem Rathaus ein paar neue Fenster zu verpassen.
Unschwer vorstellbar dass ich den Tag unserer Abreise herbeisehnte. Ich war so mit mir selbst, aber natürlich auch mit der Arbeit beschäftigt, dass mir gänzlich entging wie sich Aegir und der Hauptmann immer wieder unterhielten und von einem aufs andere Mal freundschaftlicher auseinandergingen. Die beiden Männer nutzten die Zeit um die vorangegangenen Friedensverhandlungen noch zu verfeinern und schmiedeten im Zuge dessen auch einen höchst perfiden Plan. Ein Plan der unser aller Leben nochmal gehörig auf den Kopf gestellt hat.
Und Aegir nutzte die Gelegenheit um mir deutlich zu machen was er von mir erwartet.
Ich sollte in Belnend, unter des Hauptmanns Befehl, arbeiten und so meine Schuld an den ganzen Verwirrungen abtragen. Protest war zwecklos. So sehr ich auch versuchte meine Unschuld an den Geschehnissen zu verdeutlichen. Immer wieder versuchte ich einzustreuen dass es ja wohl der Mißstand einer ganzen Stadt ist der alles verschuldet hat. Wie es denn eigentlich kommt, dass ein Weib, eine praktisch unschuldige Reisende (Jaja, ich weiss! Ohne Reiseerlaubnis!) einfach so entwendet werden kann.
Meine Bemühungen in diese Richtung blieben erfolglos. Was vermutlich auch daran liegen mag, dass während ich mich Zuhause in meiner Hütte einschloss (wir erinnern uns: zu meiner eigenen Sicherheit!) bereits jemand anderes vorzügliche Vorarbeit geleistet hat.
"Nun gut. Immerhin wissen wir heute schon wesentlich mehr als gestern.
Das ist schon mal was.
Und mit Graham werde ich auch sprechen.
Ich würde mich natürlich an dem Freikauf der blonden Sklavin aus seinen Händen beteiligen wollen.
Ich arbeite mit voller Kraft an der Heimholung von Saria,
auch wenn sie nicht mehr deine Gefährtin ist.
Warum eigentlich nicht?
Hat sie ihre gefährtenschaftlichen Pflichten nicht mehr wahrgenommen?
Sucht sie einen anderen Gefährten?
Wenn ja warum nimmst du sie nicht zack in einen eisernen Verschluss?
Dass das funktioniert haben wir hier ja schon gesehen."
Die Worte des Hauptmanns zu Aegir, dem die ungewohnt südliche Sonne scheinbar nicht gut bekam.
"Auch wenn es dich nichts angeht, Bo warum sie nicht mehr meine Gefährtin ist,
vielleicht hat sie ihre Schuldigkeit als freies Weib getan .. drei Söhne eine Tochter ..
und wenn die Gesetzlosen sie bereits in einen Kragen gesteckt haben,
spar ich mir Material und Zeit, Commander.
Egal wie es ausgeht, egal wie wir mein Ex Weib dort heraus bekommen ..
sie wird als Aufwandsentschädigung hier arbeiten. Egal welche Arbeit anfällt.
Ob Herberge, Heilerei .. Schmied, Bäckerei ..
Spann' sie ein als Entschädigung für die Unkosten.
Ist sie frei wird sie als freies Weib behandelt, ist sie Sklavin wird sie als solche behandelt.
Und sollte Graham sich nicht entscheiden die Sklavin herauszugeben, werde ich meine Waffen ebenso zur Verfügung stellen."
Der Hauptmann staunte nicht schlecht bei Aegirs Worten was meine Verwendung betraf, vergewisserte sich noch ob er zur Durchsetzung möglicher Maßnahmen uneingeschränkte Erlaubnis erhält und die beiden Männer besiegelten das Abkommen mit Kalana und der Gesellschaft jener Sklavin der ich es zu verdanken habe dass meine Reise überhaupt erst aufgeflogen ist.
Die Abreise stand also nun direkt bevor. Diesmal nahmen wir den direkten Weg über Wasser anstatt einen Halt in den nördlichen Wäldern zu machen. Wie mir schien hatte es Aegir wirklich eilig mich in Belnend abzuliefern.
Schon die Ankunft unterschied sich wesentlich zu den sonstigen Besuchen, wir wurden direkt ins nahegelegene Fischerdorf geleitet und erhielten für die Dauer unseres Aufenthalts die Möglichkeit bei Anteo zu wohnen. Anteo, der Fischer dieses Dörfchens, besitzt einen wunderbaren, recht großzügigen Hof und so hatte er reichlich Platz uns einzuquartieren. Aegir und Anteo schlossen sofort Freundschaft und im Laufe unseres Aufenthalts werden sich beide Männer darüber einig, dass sowohl Aegir als auch der gute Fischer über ein kleines Häuschen auf des jeweils anderen Landes verfügen zu können. Sozusagen unter dem Prinzip dass eine Hand die andere wäscht.
Meine Hände jedoch haben während des Aufenthalts gelitten. Als Aegir ankündigte ich habe meine Schuld in Belnend abzuarbeiten, dachte ich an lange Tage in der Heilerstube. Oder im Rathaus, was meinen Fähigkeiten sicher entsprochen hätte. Da jedoch alle möglichen Bürger der Stadt dazu angehalten worden sind mir Aufgaben zu erteilen, sah mein Tagespensum unterschiedlichste Arbeiten vor. Der Fischer Anteo trug mir auf zusammen mit seiner Sklavin Holzteile eines neu errichteten Raums zu tragen. Es war im übrigen der Raum den man mir für den Aufenthalt zugedachte, es fehlte nur noch eine Tür, die Lara und ich im Schweiße unseres Angesichts eine nicht endenwollende Anzahl an Stufen hochtrugen. Erschwerend kam dazu, dass die Sklavin über eine ausgeprägte Rechts-Links-Schwäche verfügt und meinen Kommandos mehr schlecht als recht folgte.
Es folgten zunehmend absurdere Arbeitsaufträge die ich niemals guten Gewissens einem Weib übertragen hätte. Die meisten davon waren sehr kräfteraubend, schmutzig und ließen mich ins Schwitzen geraten.
Einer davon war unter anderem dass ich meine Arbeitskraft dem Trupp zur Verfügung stellen sollte, der angewiesen worden war dem Rathaus ein paar neue Fenster zu verpassen.
Unschwer vorstellbar dass ich den Tag unserer Abreise herbeisehnte. Ich war so mit mir selbst, aber natürlich auch mit der Arbeit beschäftigt, dass mir gänzlich entging wie sich Aegir und der Hauptmann immer wieder unterhielten und von einem aufs andere Mal freundschaftlicher auseinandergingen. Die beiden Männer nutzten die Zeit um die vorangegangenen Friedensverhandlungen noch zu verfeinern und schmiedeten im Zuge dessen auch einen höchst perfiden Plan. Ein Plan der unser aller Leben nochmal gehörig auf den Kopf gestellt hat.
Mittwoch, 2. November 2016
Ein zunehmend ungutes Gefühl ...
... beschlich mich als ich mich mehr als eine Hand fast ausschliesslich in meiner Hütte befand.
Ich wusste dass Aegir kur vor mir verreist war, dabei unsere Kinder mitnahm, aber der Ort den wir bewohnten kam mir zunehmend einsamer vor. Es erschien mir, nach mehr als einer Hand, eigenartig dass niemand vorbeikam, niemand an die Tür klopfte. Und am wichtigsten - ich begann mich sehr um meine Kinder zu sorgen.
In Belnend herrschte währendessen immer noch helle Aufregung. Der Hauptmann und Aegir saßen viele Ahn zusammen um einen Plan zur Wiederbeschaffung des Weibes zu entwickeln. Den Hauptmann plagte zudem auch ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, so dass er neben taktischen Vorgehensweisen auch an einer guten Entschuldigung feilte. Der natürlich eine heldenhafte Befreiung oder ein geschickt eingefädelter Handel vorangehen sollte.
Die beiden Männer entsandten zuerst Boten gen Valhalla, die allerdings mit keinen neuen Nachrichten zurückkehrten. Leon Tallhart beharrte auf seiner Forderung. Selbst als Aegir und Bo nun selbst den beschwerlichen Weg auf sich nahmen um das direkte Gespräch mit ihm zu suchen, rückte er kein Stück davon ab. Vielmehr ließ er die weitgereisten Männer in dem Glauben er habe mich immer noch in seinen Fängen und wird eine Freilassung erst in Erwägung ziehen wenn er seinen Besitz zurückerhält. So zogen die Männer unverrichteter Dinge wieder ab und machten sich daran ein kleines Heer an Kriegern zusammenzurotten.
Mir wurden in der Zwischenzeit die Tage sehr lang. Eingesperrt in meiner Hütte versuchte ich mich zwar mit einigen Dingen zu beschäftigen, aber die Sorge darüber warum niemand des Weges kam nahm stetig zu. Die Nächte waren besonders lang, da ich kaum Schlaf fand und die Geräusche des Waldes, der Umgebung viel unheilvoller klangen als sie es tatsächlich sind.
Mehrmals hatte ich das Gefühl jemanden um die Hütte schleichen zu hören, sehen konnte ich jedoch niemanden. Aber ich beschloss mich zu rüsten, auf meine Art und Weise. Nach meiner Rückkehr in die Familie hat es Aegir verabsäumt mir meine Waffen auszuhändigen, so dass ich auf gänzlich weibliche Hausmittel zur Verteidung angewiesen war. Eine ganze Reihe von gußeisernen Pfannen und Töpfe zierte das Fensterbrett und den Bereich um die Tür. Den hinteren Ausgang hatte ich mit meiner Kleidertruhe verbarrikadiert, während die vordere Tür, zumindest scheinbar, ungesichert blieb um mögliche Angreifer in Sicherheit zu wiegen.
Eines Abends, es war schon sehr spät, die Nacht hat sich praktisch schon über das Land gelegt, hörte ich abermals eigenartige Geräusche. Ein Blick aus dem Fenster, die Umgebung war durch den Schein der drei Monde und einem ausnahmsweise wolkenfreien Himmel, gut beleuchtet, gab preis dass ich mich nicht irrte. Ich sah einen Schatten hinter einem Baum verschwinden, wippende Zweige die scheinbar zuvor jemand zur Seite geschoben hat. Ich war mir sicher dass nur die Ahn geschlagen hat in der ich abermals in eine Sache rutschen werde aus der es so schnell kein Entkommen gibt. Denn was sollte ein Mann, der sich ein Weib anzueignen gedenkt, schon wollen. Eine Gefährtin oder eine Sklavin. Und ich wollte weder das eine noch das andere werden.
Entschlossen griff ich nach der größten Pfanne, umfasste fest ihren Griff, huschte durch den dunklen Raum in dem sonst immer auf der Kochstelle ein Feuerchen brennt und zu meiner eigenen Sicherheit gänzlich im Schatten lag.
Zwar rechnete ich meine Chancen nicht gerade hoch aus, um ehrlich zu sein sah ich sie in einem Bereich um die Null, aber ich wollte es dem Angreifer auch nicht zu einfach machen.
Die Geräusche vor meiner Tür nahmen zu. Es war kein Gepolter, keine Stimme war zu hören, aber mir schien als wolle jemand etwas vor meiner Hütte abladen. Im Nachhinein betrachtet erscheint es mir natürlich etwas sinnfrei, denn ich habe noch nie einen Plünderer, einen Weibsbildentführer gesehen der neben entwendeter Gestände und Frauen auch etwas zurücklässt. Von Tod und Verderben abgesehen.
Doch soweit zu denken kam mir in dem Augenblick nicht in den Sinn. Noch ein weiterer Blick aus dem Fenster gab zu erkennen dass sich eine dunkle Gestalt vor meiner Tür zu schaffen macht, leicht vorneübergebeugt irgendetwas in den Händen hält. Und da ich von jeher der Meinung bin dass Angriff die beste Verteidigung ist, riss ich die Tür auf und schwang die gußeiserne Pfanne mit voller Entschlossenheit und Präzision.
Der große, dunkle Mann sackte zusammen, landete auf seinen Knien und mit dem Oberkörper in meiner Hütte. Ein paar Ihn der Überraschung meinerseits folgten. Niemals hätte ich gedacht dass er so leicht zu überwältigen sei und so dauerte es ein paar Wimperschläge lang bis ich aus meiner Starre erwachte und gerade zu einem Freudentaumel übergehen wollte, der natürlich mit einem zweiten Schlag einhergehen sollte. Die Pfanne hoch erhoben, wild dazu entschlossen ihn nach Valhalla zu schicken, und zwar auf die letzte Reise und nicht zurück zu seinem Clan, schaute ich nach unten und eine Stimme erhob sich.
Mit einem - 'Bist du wahnsinnig geworden, Weib!' - drang Aegirs laute Stimme in mein Ohr, die pfannehaltende Hand sackte unverrrichteter Dinge nach unten.
Nun befand ich mich wahrlich in Verlegenheit. Einerseits wollte ich loszetern was der gute Mann zu dieser Ahn rund ums Haus schleichend verloren hat. Anderseits war ich natürlich auch besorgt ihm Schaden zugefügt zu haben.
Das Donnerwetter, welches mich erwartete war kaum vorstellbar und ist schlecht zu beschreiben. Aegir war jedenfalls ausser sich vor Zorn und kündigte an dass er sich etwas besonderes einfallen lassen wird damit ich meine Schuld abtragen kann. Wobei mir bis zum heutigen Tag gänzlich unbegreiflich erscheint welches Verbrechen ich begangen haben soll. Abgesehen von der unerlaubten Reise nach Belnend.
Ich wusste dass Aegir kur vor mir verreist war, dabei unsere Kinder mitnahm, aber der Ort den wir bewohnten kam mir zunehmend einsamer vor. Es erschien mir, nach mehr als einer Hand, eigenartig dass niemand vorbeikam, niemand an die Tür klopfte. Und am wichtigsten - ich begann mich sehr um meine Kinder zu sorgen.
In Belnend herrschte währendessen immer noch helle Aufregung. Der Hauptmann und Aegir saßen viele Ahn zusammen um einen Plan zur Wiederbeschaffung des Weibes zu entwickeln. Den Hauptmann plagte zudem auch ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, so dass er neben taktischen Vorgehensweisen auch an einer guten Entschuldigung feilte. Der natürlich eine heldenhafte Befreiung oder ein geschickt eingefädelter Handel vorangehen sollte.
Die beiden Männer entsandten zuerst Boten gen Valhalla, die allerdings mit keinen neuen Nachrichten zurückkehrten. Leon Tallhart beharrte auf seiner Forderung. Selbst als Aegir und Bo nun selbst den beschwerlichen Weg auf sich nahmen um das direkte Gespräch mit ihm zu suchen, rückte er kein Stück davon ab. Vielmehr ließ er die weitgereisten Männer in dem Glauben er habe mich immer noch in seinen Fängen und wird eine Freilassung erst in Erwägung ziehen wenn er seinen Besitz zurückerhält. So zogen die Männer unverrichteter Dinge wieder ab und machten sich daran ein kleines Heer an Kriegern zusammenzurotten.
Mir wurden in der Zwischenzeit die Tage sehr lang. Eingesperrt in meiner Hütte versuchte ich mich zwar mit einigen Dingen zu beschäftigen, aber die Sorge darüber warum niemand des Weges kam nahm stetig zu. Die Nächte waren besonders lang, da ich kaum Schlaf fand und die Geräusche des Waldes, der Umgebung viel unheilvoller klangen als sie es tatsächlich sind.
Mehrmals hatte ich das Gefühl jemanden um die Hütte schleichen zu hören, sehen konnte ich jedoch niemanden. Aber ich beschloss mich zu rüsten, auf meine Art und Weise. Nach meiner Rückkehr in die Familie hat es Aegir verabsäumt mir meine Waffen auszuhändigen, so dass ich auf gänzlich weibliche Hausmittel zur Verteidung angewiesen war. Eine ganze Reihe von gußeisernen Pfannen und Töpfe zierte das Fensterbrett und den Bereich um die Tür. Den hinteren Ausgang hatte ich mit meiner Kleidertruhe verbarrikadiert, während die vordere Tür, zumindest scheinbar, ungesichert blieb um mögliche Angreifer in Sicherheit zu wiegen.
Eines Abends, es war schon sehr spät, die Nacht hat sich praktisch schon über das Land gelegt, hörte ich abermals eigenartige Geräusche. Ein Blick aus dem Fenster, die Umgebung war durch den Schein der drei Monde und einem ausnahmsweise wolkenfreien Himmel, gut beleuchtet, gab preis dass ich mich nicht irrte. Ich sah einen Schatten hinter einem Baum verschwinden, wippende Zweige die scheinbar zuvor jemand zur Seite geschoben hat. Ich war mir sicher dass nur die Ahn geschlagen hat in der ich abermals in eine Sache rutschen werde aus der es so schnell kein Entkommen gibt. Denn was sollte ein Mann, der sich ein Weib anzueignen gedenkt, schon wollen. Eine Gefährtin oder eine Sklavin. Und ich wollte weder das eine noch das andere werden.
Entschlossen griff ich nach der größten Pfanne, umfasste fest ihren Griff, huschte durch den dunklen Raum in dem sonst immer auf der Kochstelle ein Feuerchen brennt und zu meiner eigenen Sicherheit gänzlich im Schatten lag.
Zwar rechnete ich meine Chancen nicht gerade hoch aus, um ehrlich zu sein sah ich sie in einem Bereich um die Null, aber ich wollte es dem Angreifer auch nicht zu einfach machen.
Die Geräusche vor meiner Tür nahmen zu. Es war kein Gepolter, keine Stimme war zu hören, aber mir schien als wolle jemand etwas vor meiner Hütte abladen. Im Nachhinein betrachtet erscheint es mir natürlich etwas sinnfrei, denn ich habe noch nie einen Plünderer, einen Weibsbildentführer gesehen der neben entwendeter Gestände und Frauen auch etwas zurücklässt. Von Tod und Verderben abgesehen.
Doch soweit zu denken kam mir in dem Augenblick nicht in den Sinn. Noch ein weiterer Blick aus dem Fenster gab zu erkennen dass sich eine dunkle Gestalt vor meiner Tür zu schaffen macht, leicht vorneübergebeugt irgendetwas in den Händen hält. Und da ich von jeher der Meinung bin dass Angriff die beste Verteidigung ist, riss ich die Tür auf und schwang die gußeiserne Pfanne mit voller Entschlossenheit und Präzision.
Der große, dunkle Mann sackte zusammen, landete auf seinen Knien und mit dem Oberkörper in meiner Hütte. Ein paar Ihn der Überraschung meinerseits folgten. Niemals hätte ich gedacht dass er so leicht zu überwältigen sei und so dauerte es ein paar Wimperschläge lang bis ich aus meiner Starre erwachte und gerade zu einem Freudentaumel übergehen wollte, der natürlich mit einem zweiten Schlag einhergehen sollte. Die Pfanne hoch erhoben, wild dazu entschlossen ihn nach Valhalla zu schicken, und zwar auf die letzte Reise und nicht zurück zu seinem Clan, schaute ich nach unten und eine Stimme erhob sich.
Mit einem - 'Bist du wahnsinnig geworden, Weib!' - drang Aegirs laute Stimme in mein Ohr, die pfannehaltende Hand sackte unverrrichteter Dinge nach unten.
Nun befand ich mich wahrlich in Verlegenheit. Einerseits wollte ich loszetern was der gute Mann zu dieser Ahn rund ums Haus schleichend verloren hat. Anderseits war ich natürlich auch besorgt ihm Schaden zugefügt zu haben.
Das Donnerwetter, welches mich erwartete war kaum vorstellbar und ist schlecht zu beschreiben. Aegir war jedenfalls ausser sich vor Zorn und kündigte an dass er sich etwas besonderes einfallen lassen wird damit ich meine Schuld abtragen kann. Wobei mir bis zum heutigen Tag gänzlich unbegreiflich erscheint welches Verbrechen ich begangen haben soll. Abgesehen von der unerlaubten Reise nach Belnend.
Samstag, 29. Oktober 2016
Einmal Valhalla und zurück ...
Während ich also in den Norden gebracht und nach "Valhalla" verschifft wurde, herrschte in Belnend helle Aufregung. Dem Hauptmann wurde es deutlich zu eng unter seinem roten, herrschaftlichen Brustpanzer, da das Weib, welches man aus seiner Stadt entwendet hat, nicht irgendjemand war, sonder zum engen Kreis der Familie seines einstigen Widersachers gehört.
Man vermag sich vorzustellen, dass in seinem Kopf so einiges vor sich ging. Die eben erst erfolgreich zu Ende geführten Friedensgespräche sah er genauso zu nichte gemacht wie die gute Reputation seiner Stadt, die dem Angriff einer Minderzahl nichts entgegensetzen konnte.
Und während der gute Mann an möglichen Strategien feilte, die ihn gut aussehen lassen und auch zu meiner Befreiung führen sollten, machte sich ein kleines Persönchen auf um zu tun was getan werden muss. Dass Lara, die Sklavin des Fischers aus Belnend, mir dabei mehr Schaden zufügen würde, wird sie in keinster Weise geahnt haben, als sie all ihren Heldenmut zusammenraffte und die Beine in die Hand nahm um Aegir eine Nachricht zukommen zu lassen.
Die Nachricht - 'Saria sei nach Valhalla gereist' - hat, wie man sich gut vorstellen kann, innerhalb der Familie helle Aufregung ausgelöst. Erst, nachdem Aegir alles zusammengerafft hat und nach Belnend gereist ist, hat sich das 'kleine' Missverständnis aufgelöst. Man kann sagen zum Wohlgefallen aller oder beinahe fast aller. Zum einem hat man des der geistesgegenwärtigen Sklavin gedankt, dass sie so schnell reagierte. Zum anderen befand sich der Hauptmann nun aber in arger Erklärungsnot und hatte keine Zeit mehr sich entsprechend vorzubereiten. In seinen Schilderungen Aegir gegenüber wurde die Stadt von einer Vielzahl an barbarischen Männern überfallen denen einfach nichts entgegenzusetzen war. Er versicherte jedoch auch sofort dass alles nötigeveranlasst wird um mich aus den Fängen dieser, wie er meinte, Gesetzlosen zu befreien. Alles was dazu noch fehlte war ein guter Plan. Denn die Festung, hoch im Norden, in der sich diese Sippschaft zurückgezogen hat, galt wohl als schwer einnehmbar. So kam es auf jedem Fall dem Hauptmann schon mal nicht gelegen meine Familie um sich zu haben, wo doch ein gut ausgeklügelter Befreiungsplan noch fehlte.
Während die Männer also in Belnend zusammengerottet wurden und alle Möglichkeiten abwogen, befand ich mich auf den Weg hoch in den Norden. Und es war keine unangenehme Reise. Wenn man davon absieht dass ich einerseits nicht dorthin wollte und anderseits durch Laras rasches Handeln meine unangekündigte Reise nach Belnend weitere Kreise ziehen wird.
Leon Tallhart, wie sich herausstellte, war derjenige der seinen Besitz in Form einer Sklavin an Belnend verloren hatte. Und er zeigte sich unnachgiebig in seiner Forderung, die besagte dass er mich erst dann freizugeben gedenkt wenn er seinen Besitz zurückerhält. Wenigstens war dies die Nachricht die Belnend erhielt. Mir gegenüber zeigte sich der erboste Mann auf eine andere Art und Weise. Man kann sagen ich wurde gut behandelt und ich hatte weder auf der Reise noch in deren Festung zu leiden. Vielmehr war er darum bemüht mir das Gefühl zu geben ich sei mehr ein Gast als eine Gefangene, wobei mein Bewegungsradius natürlich eingeschränkt war.
Ihm lag scheinbar viel daran dass ich begriff warum er mich mitgenommen hat, dass ich seine Sichtweise verstehen konnte. Und auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass eine einzelne Sklavin diese Mühen doch niemals wert sei, wusste ich wovon der sprach. Die Prinzipien eines Mannes sind nunmal in Stein gemeißelt. Er hat mir nichts erklärt, was ich im Grunde nicht schon wusste.
Nach kurzer Zeit, ich denke er war des Redens müde, beschloss er seine Taktik zu ändern. Zugegeben, ich war sehr überrascht als er eröffnete mich zurückzubringen. Denn wo er eben noch große Reden schwang, fand seine Planänderung keinen wirklichen Einklang mit seinen Prinzipien. Dachte ich zumindest in diesem Moment und ahnte nicht dass ein weitaus perfider Plan seine Gehirnwindungen förmlich zum glühen brachten.
Es war eine Reise von ein paar Hand bis wir Port Asgan erreichten und Leon Tallhart sich von mir verabschiedete. Er wirkte immer noch im höchsten Maße um mein Wohlergehen besorgt und wollte sicherstellen, dass ich gut zuhause ankomme. Seine Beweggründe dahinter waren vielfältig, aber meine Sicherheit stand dabei ganz gewiss nicht im Vordergrund. Er begann mir zu erzählen dass neben der Belnend-Affäre noch ein weiteres 'kleines' Problem auf mich zukommen könnte. Einer seiner Männer habe ein Auge auf mich geworfen, mitunter ein Grund warum er mich aus Valhalla fortbrachte. Er trug mir auf, nein - er versuchte es mir nahezulegen, dass ich wohl besser mein Haus vorerst nicht verlassen solle. Ich sollte auf mich achtgeben, niemanden die Tür öffnen und mich bedeckt halten.
Doch nichts davon entsprach der Wahrheit. Leon Tallhart lag nur etwas daran dass mich niemand zu Gesicht bekommt und er seitens Belnend weiterhin seine Ansprüch auf seinen Besitz geltend machen kann. In Form von Erpressung natürlich. Doch hätte ich das ahnen sollen?
Nein! Ich dankte es dem Mann noch dass er so viel Besorgnis zeigte. Und er nahm mein dankbares Lächeln auf und seine fadenscheinige Besorgnis schlug um in Gier, mit der er sich mir zu nähern versuchte und sich einen Kuß raubte.
Vielleicht wäre dies der Moment gewesen an seiner Ehrhaftigkeit zu zweifeln. Aber ich war froh zuhause zu sein, darüber hinaus auch erleichtert dass meine unerlaubte Reise nach Belnend unentdeckt und ohne weitere Folgen geblieben ist. So dachte ich jedenfalls.
Es kam mir auch nicht in den Sinn mich aufzumachen um eine Nachricht über meine sichere Heimkehr an Belnend zu verschicken, da ich mich, Leon Tallharts Worten folgend, in meiner Hütte einschloss und erstmal abwartete.
Anmerkung: Nach meiner Rückkehr saß ich nun tatsächlich beinahe eine ganze Woche alleine auf der Sim, da sich alles an RP nach Belnend verlagert hat. Aber jede einzelnde Stunde des Wartens hat sich gelohnt. Allem voran auch deshalb weil ich nun zunehmend mehr vom RP der anderen erfuhr und es einfach ein köstliches Chaos war.
Man vermag sich vorzustellen, dass in seinem Kopf so einiges vor sich ging. Die eben erst erfolgreich zu Ende geführten Friedensgespräche sah er genauso zu nichte gemacht wie die gute Reputation seiner Stadt, die dem Angriff einer Minderzahl nichts entgegensetzen konnte.
Und während der gute Mann an möglichen Strategien feilte, die ihn gut aussehen lassen und auch zu meiner Befreiung führen sollten, machte sich ein kleines Persönchen auf um zu tun was getan werden muss. Dass Lara, die Sklavin des Fischers aus Belnend, mir dabei mehr Schaden zufügen würde, wird sie in keinster Weise geahnt haben, als sie all ihren Heldenmut zusammenraffte und die Beine in die Hand nahm um Aegir eine Nachricht zukommen zu lassen.
Die Nachricht - 'Saria sei nach Valhalla gereist' - hat, wie man sich gut vorstellen kann, innerhalb der Familie helle Aufregung ausgelöst. Erst, nachdem Aegir alles zusammengerafft hat und nach Belnend gereist ist, hat sich das 'kleine' Missverständnis aufgelöst. Man kann sagen zum Wohlgefallen aller oder beinahe fast aller. Zum einem hat man des der geistesgegenwärtigen Sklavin gedankt, dass sie so schnell reagierte. Zum anderen befand sich der Hauptmann nun aber in arger Erklärungsnot und hatte keine Zeit mehr sich entsprechend vorzubereiten. In seinen Schilderungen Aegir gegenüber wurde die Stadt von einer Vielzahl an barbarischen Männern überfallen denen einfach nichts entgegenzusetzen war. Er versicherte jedoch auch sofort dass alles nötigeveranlasst wird um mich aus den Fängen dieser, wie er meinte, Gesetzlosen zu befreien. Alles was dazu noch fehlte war ein guter Plan. Denn die Festung, hoch im Norden, in der sich diese Sippschaft zurückgezogen hat, galt wohl als schwer einnehmbar. So kam es auf jedem Fall dem Hauptmann schon mal nicht gelegen meine Familie um sich zu haben, wo doch ein gut ausgeklügelter Befreiungsplan noch fehlte.
Während die Männer also in Belnend zusammengerottet wurden und alle Möglichkeiten abwogen, befand ich mich auf den Weg hoch in den Norden. Und es war keine unangenehme Reise. Wenn man davon absieht dass ich einerseits nicht dorthin wollte und anderseits durch Laras rasches Handeln meine unangekündigte Reise nach Belnend weitere Kreise ziehen wird.
Leon Tallhart, wie sich herausstellte, war derjenige der seinen Besitz in Form einer Sklavin an Belnend verloren hatte. Und er zeigte sich unnachgiebig in seiner Forderung, die besagte dass er mich erst dann freizugeben gedenkt wenn er seinen Besitz zurückerhält. Wenigstens war dies die Nachricht die Belnend erhielt. Mir gegenüber zeigte sich der erboste Mann auf eine andere Art und Weise. Man kann sagen ich wurde gut behandelt und ich hatte weder auf der Reise noch in deren Festung zu leiden. Vielmehr war er darum bemüht mir das Gefühl zu geben ich sei mehr ein Gast als eine Gefangene, wobei mein Bewegungsradius natürlich eingeschränkt war.
Ihm lag scheinbar viel daran dass ich begriff warum er mich mitgenommen hat, dass ich seine Sichtweise verstehen konnte. Und auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass eine einzelne Sklavin diese Mühen doch niemals wert sei, wusste ich wovon der sprach. Die Prinzipien eines Mannes sind nunmal in Stein gemeißelt. Er hat mir nichts erklärt, was ich im Grunde nicht schon wusste.
Nach kurzer Zeit, ich denke er war des Redens müde, beschloss er seine Taktik zu ändern. Zugegeben, ich war sehr überrascht als er eröffnete mich zurückzubringen. Denn wo er eben noch große Reden schwang, fand seine Planänderung keinen wirklichen Einklang mit seinen Prinzipien. Dachte ich zumindest in diesem Moment und ahnte nicht dass ein weitaus perfider Plan seine Gehirnwindungen förmlich zum glühen brachten.
Es war eine Reise von ein paar Hand bis wir Port Asgan erreichten und Leon Tallhart sich von mir verabschiedete. Er wirkte immer noch im höchsten Maße um mein Wohlergehen besorgt und wollte sicherstellen, dass ich gut zuhause ankomme. Seine Beweggründe dahinter waren vielfältig, aber meine Sicherheit stand dabei ganz gewiss nicht im Vordergrund. Er begann mir zu erzählen dass neben der Belnend-Affäre noch ein weiteres 'kleines' Problem auf mich zukommen könnte. Einer seiner Männer habe ein Auge auf mich geworfen, mitunter ein Grund warum er mich aus Valhalla fortbrachte. Er trug mir auf, nein - er versuchte es mir nahezulegen, dass ich wohl besser mein Haus vorerst nicht verlassen solle. Ich sollte auf mich achtgeben, niemanden die Tür öffnen und mich bedeckt halten.
Doch nichts davon entsprach der Wahrheit. Leon Tallhart lag nur etwas daran dass mich niemand zu Gesicht bekommt und er seitens Belnend weiterhin seine Ansprüch auf seinen Besitz geltend machen kann. In Form von Erpressung natürlich. Doch hätte ich das ahnen sollen?
Nein! Ich dankte es dem Mann noch dass er so viel Besorgnis zeigte. Und er nahm mein dankbares Lächeln auf und seine fadenscheinige Besorgnis schlug um in Gier, mit der er sich mir zu nähern versuchte und sich einen Kuß raubte.
Vielleicht wäre dies der Moment gewesen an seiner Ehrhaftigkeit zu zweifeln. Aber ich war froh zuhause zu sein, darüber hinaus auch erleichtert dass meine unerlaubte Reise nach Belnend unentdeckt und ohne weitere Folgen geblieben ist. So dachte ich jedenfalls.
Es kam mir auch nicht in den Sinn mich aufzumachen um eine Nachricht über meine sichere Heimkehr an Belnend zu verschicken, da ich mich, Leon Tallharts Worten folgend, in meiner Hütte einschloss und erstmal abwartete.
Anmerkung: Nach meiner Rückkehr saß ich nun tatsächlich beinahe eine ganze Woche alleine auf der Sim, da sich alles an RP nach Belnend verlagert hat. Aber jede einzelnde Stunde des Wartens hat sich gelohnt. Allem voran auch deshalb weil ich nun zunehmend mehr vom RP der anderen erfuhr und es einfach ein köstliches Chaos war.
Montag, 24. Oktober 2016
Eine unerwartete Reise ...
Eigentlich war der Anfang dieser Reise nicht unerwartet.
Sie war geplant, von langer Hand und gut vorbereitet. Vielleicht war das eine oder andere Detail noch ausbaufähig, insbesondere der Teil in dem ich mich von den Meinen gebührend verabschieden hätte sollen und ihnen mitteilen wohin mich mein Weg führen wird. Aber im Nachhinein ist man meistens immer klüger.
Ich beschloss also dem Alltag ein wenig zu entfliehen und mich auf den Weg durch die nördlichen Wälder in Richtung Belnend aufzumachen. Zwar hatte ich keinen wirklich wichtigen Grund für die weite Reise, aber wenigstens kam mir in den Sinn dass ich, wenn ich schon dorthin verreise, ein paar Utensilien für die neue Heilerstube mit nachhause bringen könnte. Denn trotz aller Arbeit die wir alle leisteten, fehlte es hinten und vorne an den wichtigsten Gütern. So war auch Aegir immer wieder dazu veranlasst den Hafen Port Asgans hinter sich zu lassen um zu erhandeln was für den Winter benötigt wird.
So verließ ich also einen beinahe unheimlich leeren Ort um, wie die anderen auch, auszuschwärmen. Der einzige Unterschied war dass mich das pure Vergnügen umtriebt, die Lust nach etwas Abwechslung und Gesellschaft.
Die Reise verlief ruhig, ich stattete einige Anstandsbesuche ab, ehe ich mein eigentliches Ziel erreichte. Den Hafen Belnends. Nachdem die üblichen Formalitäten und das lästige Warten bis mein Gepäck verladen war, hinter mich gebracht wurden, machte ich mich sofort auf mitten ins Geschehen einzutauchen. Man mag vermuten dass ein Nordweib in einer Stadt ein wenig deplatziert wirkt, doch alleine schon meiner Herkunft wegen genoss ich alles was der Süden zu bieten hat und bewegte mich mit großer Selbstsicherheit. Wie erwartet war der Marktplatz gänzlich überfüllt und es störte mich keineswegs. Das Bad in der Menge, die Händler und der Rummel waren eine willkommene Abwechslung, wegen eben dieser ich so weit gereist bin. So ging ich von Stand zu Stand, konnte ein paar Köstlichkeiten probieren, die die Händler anboten und in aller Ausführlichkeit über die Waren staunen. So bemerkte ich, während ich im Rausch dessen war was all meine Sinne anregte, nicht wie sich der Rummel rund um die Herberge verdichtete. Erst nach und nach, als die Stimmen immer lauter wurden, drangen Wortfetzen in mein Ohr und ein Blick auf die Ansammlung lässt mich neben dem Hauptmann Belnends ein paar höchst zornige Männer erkennen, die sich wohl um eine Sklavin oder besser gesagt um die Besitzverhältnisse stritten. Ich schenkte dem allem keine große Aufmerksamkeit, zumal sich nach und nach die Versammlung auflöste, die erbosten Männer abzogen und einen mindestens genauso verärgerten Hauptmann zurückließen. Ein paar Bürger Belnends, die dem Streitgespräch beiwohnten sowie auch der Hauptmann selbst, zogen sich auf die Terrasse der Herberge zurück und ich beschloß es ihnen gleichzutun. Denn, obwohl ich so gut wie nie Alkohol trinke, wollte ich mir an der späten Ahn an diesem Tag einen Schluck Kalana gönnen. Nicht weil ich ihn so gerne trinke, aber ganz gewiss deshalb weil eine Reise gen Süden nur dann ist was sie sein sollte, wenn man mindestens einmal von diesem Gesöff gekostet hat.
Meine Anwesenheit bei Tisch war willkommen. Der Hauptmann selbst begrüsste und lud mich ein der Gesellschaft beizuwohnen. Der Vergangenheit wegen, den Differenzen zwischen Belnend und Fensalir wegen, mag man dies als verwunderlich ansehen. Doch die jüngsten Gespräche zwischen dem Hauptmann und Aegir, an deren Ende sich die Männer auf das Beilegen sämtlicher kriegerischen Unternehmungen einigten, erlaubten es mir die Gastfreundschaft und eben meinen ersehnten Kalana zu geniessen. Wenigstens eine Schluck konnte ich davon trinken, ehe vor den Toren die Wachen Alarm schlugen und bis zum Tisch durchdrang, dass erneut Ärger im Anmarsch ist.
Der Hauptmann, sowie ein paar seiner Krieger, machten sich sofort auf um nach dem Rechten zusehen, während wir Weiber am Tisch zurückblieben. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde dass ich beunruhigt war, denn ich setzte Vertrauen in die Verteidung der Stadt und darüber hinaus ging mich das alles auch nichts an.
Die Zeit, meinen Kalana und das südliche Flair, zu geniessen blieb mir nicht. Es hatte den Anschein als würde sich die Lage vor dem Stadttor zuspitzen, doch weiter reagieren, eine mögliche Flucht aus der Stadt in Erwägung ziehen, konnte ich nicht mehr.
Die Männer, die eben noch über die Besitzverhältnisse der Sklavin stritten, zogen es vor nun lautstark ihre Waffen sprechen zu lassen. Die Weiber rafften die Röcke, eine Sitzbank wurde umgestossen und gutes Tafelgeschirr ging zu Bruch bei dem Versuch sich selbst noch in Sicherheit zu bringen. Heute weiss ich nur noch dass ich versuchte mich bis zum Rathaus durchzuschlagen und dort, in der Nähe des Turms in dem der Heimstein aufgewart wird, zu Fall kam.
Die Abfolge dessen was geschah war rasant. Ich lag auf dem Boden, versuchte mich aufzuraffen um sofort das Weite zu suchen, als ein großer Schatten auf mich fiel und meine Bemühungen mit ein paar Seilen zunichte machte. Geschnürrt wie ein Paket wurde ich über den Marktplatz geschliffen und zum Hauptmann gebracht, den, wie den meisten anderen Bürgern seiner Stadt, das selbe Schicksal ereilte. Mit dem einzigen Unterschied dass er abermals mit den Männern, die sich nun als Nordleute entpuppen, stritt und die Fronten zu Gunsten Belnends zu klären versuchte. Doch jegliche Argumentation schlug fehl und der Anführer, ich dachte zumindest er wäre es, der Gruppe von Nordmännern, teilte mit dass er einen Pfand mitzunehmen gedenkt bis die Besitzverhältnisse geklärt sind und man ihn in einem Dorf mit Namen "Valhalla" finden würde. Ich selbst lachte zu diesem Zeitpunkt noch über diese etwas kroteskte Situation. Zum einen war es mir nicht schlüssig warum man wegen einer Sklavin, die noch nicht mal besonders wertvoll aussah, so einen Aufstand machte. Und auch weil es mich belustigte als ich den Namen des Ortes hörte aus dem die Männer stammten.
Das Lachen, welches ich natürlich nicht offen gezeigt habe, verging mir jedoch sehr schnell als der Anführer ankündigte mich als Pfand mitzunehmen.
Da hatte ich gerade mal ein paar Ahn in Belnend verbracht, einen einzigen Schluck vom Kalana getrunken und fand mich verschnürrt und abreisebereit wieder, auf den Weg zurück in den Norden.
Zu allem Übel wurde mir klar, dass von meiner Familie niemand wusste dass ich hier war und ich nur durch schnelles Handeln seitens Belnend auf einen glücklichen Ausgang der unerwarteten Reise nach "Valhalla" hoffen konnte.
Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht dass diese Reise der Beginn einer Menge Verwicklungen sein wird und mein Leben, dass ich so sorgfältig neu sortiert und wieder in ruhige Fahrwasser gebracht hatte, gänzlich auf den Kopf stellt.
Anmerkung: Im Grunde war mein Ava nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Resultat daraus, eine Story die uns über fünf Wochen lang unterhielt, kam zu Stande da alle Beteiligten gänzlich von OOC Absprachen Abstand genommen haben und der Geschichte einfach ihren freien Lauf ließen. Selten zuvor habe ich mich so gut amüsiert, was nicht zuletzt an Bo, dem Hauptmann Belnends liegt, der ein wirklich gutes Händchen für Situationskomik hat.
Im Laufe des RPs gesellten sich immer mehr Charaktere dazu, die allesamt mit ihren Möglichkeiten, ihrer Fantasie die Geschichte zu einem wirklichen Erlebnis machten und bewiesen, dass man seiner Rolle treu bleiben und dabei auch über sich hinauswachsen kann.
Sie war geplant, von langer Hand und gut vorbereitet. Vielleicht war das eine oder andere Detail noch ausbaufähig, insbesondere der Teil in dem ich mich von den Meinen gebührend verabschieden hätte sollen und ihnen mitteilen wohin mich mein Weg führen wird. Aber im Nachhinein ist man meistens immer klüger.
Ich beschloss also dem Alltag ein wenig zu entfliehen und mich auf den Weg durch die nördlichen Wälder in Richtung Belnend aufzumachen. Zwar hatte ich keinen wirklich wichtigen Grund für die weite Reise, aber wenigstens kam mir in den Sinn dass ich, wenn ich schon dorthin verreise, ein paar Utensilien für die neue Heilerstube mit nachhause bringen könnte. Denn trotz aller Arbeit die wir alle leisteten, fehlte es hinten und vorne an den wichtigsten Gütern. So war auch Aegir immer wieder dazu veranlasst den Hafen Port Asgans hinter sich zu lassen um zu erhandeln was für den Winter benötigt wird.
So verließ ich also einen beinahe unheimlich leeren Ort um, wie die anderen auch, auszuschwärmen. Der einzige Unterschied war dass mich das pure Vergnügen umtriebt, die Lust nach etwas Abwechslung und Gesellschaft.
Die Reise verlief ruhig, ich stattete einige Anstandsbesuche ab, ehe ich mein eigentliches Ziel erreichte. Den Hafen Belnends. Nachdem die üblichen Formalitäten und das lästige Warten bis mein Gepäck verladen war, hinter mich gebracht wurden, machte ich mich sofort auf mitten ins Geschehen einzutauchen. Man mag vermuten dass ein Nordweib in einer Stadt ein wenig deplatziert wirkt, doch alleine schon meiner Herkunft wegen genoss ich alles was der Süden zu bieten hat und bewegte mich mit großer Selbstsicherheit. Wie erwartet war der Marktplatz gänzlich überfüllt und es störte mich keineswegs. Das Bad in der Menge, die Händler und der Rummel waren eine willkommene Abwechslung, wegen eben dieser ich so weit gereist bin. So ging ich von Stand zu Stand, konnte ein paar Köstlichkeiten probieren, die die Händler anboten und in aller Ausführlichkeit über die Waren staunen. So bemerkte ich, während ich im Rausch dessen war was all meine Sinne anregte, nicht wie sich der Rummel rund um die Herberge verdichtete. Erst nach und nach, als die Stimmen immer lauter wurden, drangen Wortfetzen in mein Ohr und ein Blick auf die Ansammlung lässt mich neben dem Hauptmann Belnends ein paar höchst zornige Männer erkennen, die sich wohl um eine Sklavin oder besser gesagt um die Besitzverhältnisse stritten. Ich schenkte dem allem keine große Aufmerksamkeit, zumal sich nach und nach die Versammlung auflöste, die erbosten Männer abzogen und einen mindestens genauso verärgerten Hauptmann zurückließen. Ein paar Bürger Belnends, die dem Streitgespräch beiwohnten sowie auch der Hauptmann selbst, zogen sich auf die Terrasse der Herberge zurück und ich beschloß es ihnen gleichzutun. Denn, obwohl ich so gut wie nie Alkohol trinke, wollte ich mir an der späten Ahn an diesem Tag einen Schluck Kalana gönnen. Nicht weil ich ihn so gerne trinke, aber ganz gewiss deshalb weil eine Reise gen Süden nur dann ist was sie sein sollte, wenn man mindestens einmal von diesem Gesöff gekostet hat.
Meine Anwesenheit bei Tisch war willkommen. Der Hauptmann selbst begrüsste und lud mich ein der Gesellschaft beizuwohnen. Der Vergangenheit wegen, den Differenzen zwischen Belnend und Fensalir wegen, mag man dies als verwunderlich ansehen. Doch die jüngsten Gespräche zwischen dem Hauptmann und Aegir, an deren Ende sich die Männer auf das Beilegen sämtlicher kriegerischen Unternehmungen einigten, erlaubten es mir die Gastfreundschaft und eben meinen ersehnten Kalana zu geniessen. Wenigstens eine Schluck konnte ich davon trinken, ehe vor den Toren die Wachen Alarm schlugen und bis zum Tisch durchdrang, dass erneut Ärger im Anmarsch ist.
Der Hauptmann, sowie ein paar seiner Krieger, machten sich sofort auf um nach dem Rechten zusehen, während wir Weiber am Tisch zurückblieben. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde dass ich beunruhigt war, denn ich setzte Vertrauen in die Verteidung der Stadt und darüber hinaus ging mich das alles auch nichts an.
Die Zeit, meinen Kalana und das südliche Flair, zu geniessen blieb mir nicht. Es hatte den Anschein als würde sich die Lage vor dem Stadttor zuspitzen, doch weiter reagieren, eine mögliche Flucht aus der Stadt in Erwägung ziehen, konnte ich nicht mehr.
Die Männer, die eben noch über die Besitzverhältnisse der Sklavin stritten, zogen es vor nun lautstark ihre Waffen sprechen zu lassen. Die Weiber rafften die Röcke, eine Sitzbank wurde umgestossen und gutes Tafelgeschirr ging zu Bruch bei dem Versuch sich selbst noch in Sicherheit zu bringen. Heute weiss ich nur noch dass ich versuchte mich bis zum Rathaus durchzuschlagen und dort, in der Nähe des Turms in dem der Heimstein aufgewart wird, zu Fall kam.
Die Abfolge dessen was geschah war rasant. Ich lag auf dem Boden, versuchte mich aufzuraffen um sofort das Weite zu suchen, als ein großer Schatten auf mich fiel und meine Bemühungen mit ein paar Seilen zunichte machte. Geschnürrt wie ein Paket wurde ich über den Marktplatz geschliffen und zum Hauptmann gebracht, den, wie den meisten anderen Bürgern seiner Stadt, das selbe Schicksal ereilte. Mit dem einzigen Unterschied dass er abermals mit den Männern, die sich nun als Nordleute entpuppen, stritt und die Fronten zu Gunsten Belnends zu klären versuchte. Doch jegliche Argumentation schlug fehl und der Anführer, ich dachte zumindest er wäre es, der Gruppe von Nordmännern, teilte mit dass er einen Pfand mitzunehmen gedenkt bis die Besitzverhältnisse geklärt sind und man ihn in einem Dorf mit Namen "Valhalla" finden würde. Ich selbst lachte zu diesem Zeitpunkt noch über diese etwas kroteskte Situation. Zum einen war es mir nicht schlüssig warum man wegen einer Sklavin, die noch nicht mal besonders wertvoll aussah, so einen Aufstand machte. Und auch weil es mich belustigte als ich den Namen des Ortes hörte aus dem die Männer stammten.
Das Lachen, welches ich natürlich nicht offen gezeigt habe, verging mir jedoch sehr schnell als der Anführer ankündigte mich als Pfand mitzunehmen.
Da hatte ich gerade mal ein paar Ahn in Belnend verbracht, einen einzigen Schluck vom Kalana getrunken und fand mich verschnürrt und abreisebereit wieder, auf den Weg zurück in den Norden.
Zu allem Übel wurde mir klar, dass von meiner Familie niemand wusste dass ich hier war und ich nur durch schnelles Handeln seitens Belnend auf einen glücklichen Ausgang der unerwarteten Reise nach "Valhalla" hoffen konnte.
Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht dass diese Reise der Beginn einer Menge Verwicklungen sein wird und mein Leben, dass ich so sorgfältig neu sortiert und wieder in ruhige Fahrwasser gebracht hatte, gänzlich auf den Kopf stellt.
Anmerkung: Im Grunde war mein Ava nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Resultat daraus, eine Story die uns über fünf Wochen lang unterhielt, kam zu Stande da alle Beteiligten gänzlich von OOC Absprachen Abstand genommen haben und der Geschichte einfach ihren freien Lauf ließen. Selten zuvor habe ich mich so gut amüsiert, was nicht zuletzt an Bo, dem Hauptmann Belnends liegt, der ein wirklich gutes Händchen für Situationskomik hat.
Im Laufe des RPs gesellten sich immer mehr Charaktere dazu, die allesamt mit ihren Möglichkeiten, ihrer Fantasie die Geschichte zu einem wirklichen Erlebnis machten und bewiesen, dass man seiner Rolle treu bleiben und dabei auch über sich hinauswachsen kann.
Sonntag, 23. Oktober 2016
Zurück zum Alltag ...
Die Tage zogen rasch ins Land und einer gleicht mehr oder weniger dem anderen.
Nach meiner Rückkehr als freie Frau in den Norden ist alles wie es war und doch anders.
Während meiner Abwesenheit hielt Aegir die Familie zusammen und bekam dabei tatkräftige Unterstützung von Sayuri, einer Pani die sich sich in den hohen Norden verirrt hat und ähnlich deplatziert wirkte wie ich in im Süden in einem Kragen.
Ich zolle ihr jedoch Respekt und vor allem Dankbarkeit dass sie meine Familie unterstützt hat, allem voran deshalb da es schien als ob meine Kinder nicht nur von ihrer Anwesenheit profitiert, sondern sie auch ins Herz geschlossen haben.
Mein Alltag nach der Rückkehr war geprägt von dem Bestreben mich zu beweisen. Es hat mich nicht überrascht, dass Aegir unsere Kinder bei sich behielt und mir nur bedingt das Recht einräumte mich um sie zu kümmern. Mein Bestreben wurde unterstützt durch die einsame Lage unserer neuen Heimat, es gab nicht viel dass mir hier passieren konnte. Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich damit die neue Heilerstube einzurichten und mit allem aufzufüllen was ich benötige um mein Handwerk wieder ausüben zu können. Manchmal waren die Kinder bei mir. Zumindest Liam, Liv und natürlich der kleine Bran. Aedan ist mittlerweile zu einem großen Jungen herangewachsen, der sich bei weitem spannenderes vorstellen kann als seine Zeit bei der Mutter zu verbringen. Ich habe zunehmend bemerkt wieviel ich aus seinem Leben verpasst habe, dass ich nicht bei ihm war um sehen zu können wie aus dem lieben Jungen mit den abstehenden Ohren ein junger Mann wurde der sich kaum noch für Spiele interessiert, vielmehr jeder Sklavin hinterher stiert und es kaum noch erwarten kann einen Beruf zu erlernen.
Gelegentlich verreisten wir, besuchten umliegende Dörfer und alte Bekannte. Es war vor allem Aegir ein Anliegen zu zeigen, dass wir wohl eine Hall und den dazugehörenden Titel eingebüßt haben, aber nichts von unserer Stärke, die Nahrung findet im Zusammenhalt innerhalb der Familie.
Aegir besuchte ein letztes Mal die Zusammenkunft der Jarls um allen mitzuteilen dass er sich aus den Belangen der Clans zurückzieht, jedoch sein Schild und seine Axt immer der guten Sache, dem vereinten Norden, zur Verfügung stellen wird. Es war an der Zeit die Zügel jenen zu übergeben die weiterhin für die Ideale kämpfen können. Wenngleich er sich sicher gewesen sein muss, dass alles zum Scheitern verurteilt ist.
Doch auch andere unserer Familie hatten ihre Schlachten zu schlagen. So kam es, für uns doch ein wenig überraschend, dass sich Aegirs Onkel Yanus von seiner Gefährtin lossagte und auch sämtliche Ämter und Privilegien die ihm durch Vakur verliehen wurden niederlegte. Wir fragten nicht nach was ihn dazu brachte diesen Schritt zu gehen. Es wurde schon zu viel geredet, wir waren dessen längst müde.
Alles in allem war jedoch Ruhe eingekehrt. Wobei ein jeder von uns, heimlich für sich selbst, mit den Ereignissen des letzten halben Umlaufs zu kämpfen hatte. Aber durch die Arbeit, den Ausbau der einfachen Hütten, die ab nun unser Zuhause sein sollten, fielen wir abends müde in die Felle ohne lange über die Vergangenheit nachdenken zu müssen.
Nach meiner Rückkehr als freie Frau in den Norden ist alles wie es war und doch anders.
Während meiner Abwesenheit hielt Aegir die Familie zusammen und bekam dabei tatkräftige Unterstützung von Sayuri, einer Pani die sich sich in den hohen Norden verirrt hat und ähnlich deplatziert wirkte wie ich in im Süden in einem Kragen.
Ich zolle ihr jedoch Respekt und vor allem Dankbarkeit dass sie meine Familie unterstützt hat, allem voran deshalb da es schien als ob meine Kinder nicht nur von ihrer Anwesenheit profitiert, sondern sie auch ins Herz geschlossen haben.
Mein Alltag nach der Rückkehr war geprägt von dem Bestreben mich zu beweisen. Es hat mich nicht überrascht, dass Aegir unsere Kinder bei sich behielt und mir nur bedingt das Recht einräumte mich um sie zu kümmern. Mein Bestreben wurde unterstützt durch die einsame Lage unserer neuen Heimat, es gab nicht viel dass mir hier passieren konnte. Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich damit die neue Heilerstube einzurichten und mit allem aufzufüllen was ich benötige um mein Handwerk wieder ausüben zu können. Manchmal waren die Kinder bei mir. Zumindest Liam, Liv und natürlich der kleine Bran. Aedan ist mittlerweile zu einem großen Jungen herangewachsen, der sich bei weitem spannenderes vorstellen kann als seine Zeit bei der Mutter zu verbringen. Ich habe zunehmend bemerkt wieviel ich aus seinem Leben verpasst habe, dass ich nicht bei ihm war um sehen zu können wie aus dem lieben Jungen mit den abstehenden Ohren ein junger Mann wurde der sich kaum noch für Spiele interessiert, vielmehr jeder Sklavin hinterher stiert und es kaum noch erwarten kann einen Beruf zu erlernen.
Gelegentlich verreisten wir, besuchten umliegende Dörfer und alte Bekannte. Es war vor allem Aegir ein Anliegen zu zeigen, dass wir wohl eine Hall und den dazugehörenden Titel eingebüßt haben, aber nichts von unserer Stärke, die Nahrung findet im Zusammenhalt innerhalb der Familie.
Aegir besuchte ein letztes Mal die Zusammenkunft der Jarls um allen mitzuteilen dass er sich aus den Belangen der Clans zurückzieht, jedoch sein Schild und seine Axt immer der guten Sache, dem vereinten Norden, zur Verfügung stellen wird. Es war an der Zeit die Zügel jenen zu übergeben die weiterhin für die Ideale kämpfen können. Wenngleich er sich sicher gewesen sein muss, dass alles zum Scheitern verurteilt ist.
Doch auch andere unserer Familie hatten ihre Schlachten zu schlagen. So kam es, für uns doch ein wenig überraschend, dass sich Aegirs Onkel Yanus von seiner Gefährtin lossagte und auch sämtliche Ämter und Privilegien die ihm durch Vakur verliehen wurden niederlegte. Wir fragten nicht nach was ihn dazu brachte diesen Schritt zu gehen. Es wurde schon zu viel geredet, wir waren dessen längst müde.
Alles in allem war jedoch Ruhe eingekehrt. Wobei ein jeder von uns, heimlich für sich selbst, mit den Ereignissen des letzten halben Umlaufs zu kämpfen hatte. Aber durch die Arbeit, den Ausbau der einfachen Hütten, die ab nun unser Zuhause sein sollten, fielen wir abends müde in die Felle ohne lange über die Vergangenheit nachdenken zu müssen.
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Ein Anfang ...
Kennt ihr das Gefühl dass es erlebte Geschichten gibt die so unglaublich sind, dass man sie für unwahr erklären würde wenn man sie erzählt bekäme.
Eine solche Geschichte habe ich erlebt. Im goreanischen Rollenspiel auf Second Life.
Eine Geschichte die Grund genug ist dafür einen Blog zu eröffnen, um sie niederschreiben zu können Und sie dadurch immer wieder in der Erinnerung aufleben lassen zu können.
Und um sicher gehen zu können dass es sich auch wirklich so zugetragen hat.
Die Schwierigkeit besteht darin einen Anfang zu finden. Denn für jede gute Geschichte spielt auch die Vergangenheit eine nicht unwesentliche Rolle.
Wer die mitwirkenden Charaktere sind, warum sie handeln wie sie es tun und was hat sie zu denen werden lassen die sie sind?
Dem voraus geht eine lange Geschichte, über zwei Jahre Rollenspiel.
So beginne ich meine Geschichte also im zweiten Akt, mit einer kleinen Zusammenfassung um einen guten Anfang zu finden.
Ich messe dem Anfang der Geschichte nur inhaltlich eine Bedeutung bei. Das Rollenspiel dazu war nicht gerade ein Highlight und lässt sich als uninteressant beschreiben. Entsprechend kurz wird der erste Teil auch ausfallen.
...
Es gibt wohl eine Vielzahl an möglichen Dummheiten die eine freie Frau begehen kann.
Aber die wohl größte Dummheit ist zu denken ein Anrecht auf ein wenig Glück mit einem Mann zu haben. Und so fand ich mich, eine ehemals hochgestellte, angesehene Frau, als ein Häufchen Elend im Süden wieder. Dazu sei angemerkt dass ich nicht viel trug. Ich trug die Kleidung einer Sklavin und auch den dazu passenden Halsschmuck der mich als solche identifizierte. Man kann sich sicher vorstellen dass mich neben Hunger und Durst auch eine ganze Menge anderer Nöte plagten. Mich gerade in der Nähe Belnends wiederzufinden löste ungeahnte Ängste aus. Am größten war die Angst erkannt zu werden. Doch sah ich in diesem möglichen Umstand auch die Chance auf Rettung und einen Weg zurück in den Norden, zurück zu den meinen.
Jetzt da alles wieder seinen Gang geht, ich dort bin wo ich hingehöre, vermag ich mich an viele Einzelheiten nicht mehr zu erinnern. Vielleicht sind sie tief in mir vergraben, verschlossen wie so vieles anderes.
Ein im Süden lebender Nordmann griff mich auf und verkaufte mich an Jorts Fähre. Nach einiger Zeit, ich gab die Hoffnung schon auf jemals wieder die Heimat und die meinen sehen zu können, ergab ein glücklicher Umstand dass mich der Händler Arne aus Vakur sah. Er erkannte mich und ich wurde auf gute alte nordische Art zurück"gekauft".
Eine solche Geschichte habe ich erlebt. Im goreanischen Rollenspiel auf Second Life.
Eine Geschichte die Grund genug ist dafür einen Blog zu eröffnen, um sie niederschreiben zu können Und sie dadurch immer wieder in der Erinnerung aufleben lassen zu können.
Und um sicher gehen zu können dass es sich auch wirklich so zugetragen hat.
Die Schwierigkeit besteht darin einen Anfang zu finden. Denn für jede gute Geschichte spielt auch die Vergangenheit eine nicht unwesentliche Rolle.
Wer die mitwirkenden Charaktere sind, warum sie handeln wie sie es tun und was hat sie zu denen werden lassen die sie sind?
Dem voraus geht eine lange Geschichte, über zwei Jahre Rollenspiel.
So beginne ich meine Geschichte also im zweiten Akt, mit einer kleinen Zusammenfassung um einen guten Anfang zu finden.
Ich messe dem Anfang der Geschichte nur inhaltlich eine Bedeutung bei. Das Rollenspiel dazu war nicht gerade ein Highlight und lässt sich als uninteressant beschreiben. Entsprechend kurz wird der erste Teil auch ausfallen.
...
Es gibt wohl eine Vielzahl an möglichen Dummheiten die eine freie Frau begehen kann.
Aber die wohl größte Dummheit ist zu denken ein Anrecht auf ein wenig Glück mit einem Mann zu haben. Und so fand ich mich, eine ehemals hochgestellte, angesehene Frau, als ein Häufchen Elend im Süden wieder. Dazu sei angemerkt dass ich nicht viel trug. Ich trug die Kleidung einer Sklavin und auch den dazu passenden Halsschmuck der mich als solche identifizierte. Man kann sich sicher vorstellen dass mich neben Hunger und Durst auch eine ganze Menge anderer Nöte plagten. Mich gerade in der Nähe Belnends wiederzufinden löste ungeahnte Ängste aus. Am größten war die Angst erkannt zu werden. Doch sah ich in diesem möglichen Umstand auch die Chance auf Rettung und einen Weg zurück in den Norden, zurück zu den meinen.
Jetzt da alles wieder seinen Gang geht, ich dort bin wo ich hingehöre, vermag ich mich an viele Einzelheiten nicht mehr zu erinnern. Vielleicht sind sie tief in mir vergraben, verschlossen wie so vieles anderes.
Ein im Süden lebender Nordmann griff mich auf und verkaufte mich an Jorts Fähre. Nach einiger Zeit, ich gab die Hoffnung schon auf jemals wieder die Heimat und die meinen sehen zu können, ergab ein glücklicher Umstand dass mich der Händler Arne aus Vakur sah. Er erkannte mich und ich wurde auf gute alte nordische Art zurück"gekauft".
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